Wir müssen mit den zwei Handwerkern, die die Böden und die
Malerarbeiten machen wollen einen Preis aushandeln. Wobei dieser Preis allein
die Arbeit beinhaltet. Ich finde die 2000.- Dollar für die Malerarbeiten und
die weiteren 2000.- für die Böden zu viel. Der Preis sinkt, man einigt sich auf
1200.- für die Maler- und Gipserarbeiten. Die beiden möchten nun 500.- Dollar
Vorschuss. Ich bin nicht damit einverstanden und sage, dass ich befürchte, sie
so eine rechte Weile nicht mehr zu sehen und ich keine Zeit für solches habe.
- Salum meint, ob ich denn kein Vertrauen in sie hätte. Natürlich nicht,
antworte ich. Dies wiederum ist für Salum eine Katastrophe, wir kriegen Streit.
So etwas sage man doch nicht. Da sage man, man habe im Moment nicht genügend
Geld. Suleiman, der mit einer Ausländerin zusammen war und auch häufig für
Ausländer arbeitet, nimmt mir das hingegen nicht übel, er lacht. Und statt auf
seinem Vorschuss zu beharren, fährt er fort zu arbeiten und bedeutet seinem
Partner dasselbe zu tun.
Von der Qualität der Waren, die man hier kaufen kann, habe
ich schon verschiedentlich berichtet. Im Stoff, den ich kaufe, hat es
mindestens einen Webfehler pro Meter. Der ist nicht unbrauchbar deswegen, bei
uns wäre er jedoch speziell gekennzeichnet und hinabgesetzt worden. Die
Stecknadeln hingegen, sind unbrauchbar, bereits verrostet und so stumpf, dass
sie mir nur den Stoff kaputt machen. Ich kaufe dann die bessere Qualität, die
noch nicht verrostet ist. Die erweist sich als derartig weich, dass die
Hälfte der Nadeln umbiegt beim Einstecken. Im Badezimmer ist die Duschstange
lose. Zwar hat der Sanitär vergessen, einen Dübel in die Wand zu tun was ich
korrigiere, doch selbst mit Dübel wird das nur halbwegs stabil, so schlecht ist
das Material. Wirklich, manchmal verstehe ich schon, dass die Leute keine
Freude daran haben, sorgfältig zu arbeiten. Mit solchem Material. – Aber klar,
Qualität für Afrika. Das kostet auch viel weniger. Für den Meter Baumwolle
bezahle ich etwa 1.50, für Stecknadeln ein paar Rappen.
Ich bringe die vorbereiteten und nun verbesserten
Kissenanzüge einem Schneider zum nähen, da meine Nähmaschine ja bereits vor
einer Weile den Geist aufgegeben hat. Er macht das gut, es sind auch nur gerade
Nähte. Als ich ihm dann zuschaue, wie er ein Kleid abändert, kommt mir doch ein
Grauen. Eine Frau hat ihm ein feines Tüllkleid anvertraut, nicht einfach zu
verarbeiten. Und so wie er das macht, ohne irgend etwas abzustecken oder
auszumessen, kann das fast nicht gut kommen.
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