Sonntag, 29. März 2015

Sansibar, den 24.März 2015





Wir müssen mit den zwei Handwerkern, die die Böden und die Malerarbeiten machen wollen einen Preis aushandeln. Wobei dieser Preis allein die Arbeit beinhaltet. Ich finde die 2000.- Dollar für die Malerarbeiten und die weiteren 2000.- für die Böden zu viel. Der Preis sinkt, man einigt sich auf 1200.- für die Maler- und Gipserarbeiten. Die beiden möchten nun 500.- Dollar Vorschuss. Ich bin nicht damit einverstanden und sage, dass ich befürchte, sie so eine rechte Weile nicht mehr zu sehen und ich keine Zeit für solches habe. - Salum meint, ob ich denn kein Vertrauen in sie hätte. Natürlich nicht, antworte ich. Dies wiederum ist für Salum eine Katastrophe, wir kriegen Streit. So etwas sage man doch nicht. Da sage man, man habe im Moment nicht genügend Geld. Suleiman, der mit einer Ausländerin zusammen war und auch häufig für Ausländer arbeitet, nimmt mir das hingegen nicht übel, er lacht. Und statt auf seinem Vorschuss zu beharren, fährt er fort zu arbeiten und bedeutet seinem Partner dasselbe zu tun.

Von der Qualität der Waren, die man hier kaufen kann, habe ich schon verschiedentlich berichtet. Im Stoff, den ich kaufe, hat es mindestens einen Webfehler pro Meter. Der ist nicht unbrauchbar deswegen, bei uns wäre er jedoch speziell gekennzeichnet und hinabgesetzt worden. Die Stecknadeln hingegen, sind unbrauchbar, bereits verrostet und so stumpf, dass sie mir nur den Stoff kaputt machen. Ich kaufe dann die bessere Qualität, die noch nicht verrostet ist. Die erweist sich als derartig weich, dass die Hälfte der Nadeln umbiegt beim Einstecken. Im Badezimmer ist die Duschstange lose. Zwar hat der Sanitär vergessen, einen Dübel in die Wand zu tun was ich korrigiere, doch selbst mit Dübel wird das nur halbwegs stabil, so schlecht ist das Material. Wirklich, manchmal verstehe ich schon, dass die Leute keine Freude daran haben, sorgfältig zu arbeiten. Mit solchem Material. – Aber klar, Qualität für Afrika. Das kostet auch viel weniger. Für den Meter Baumwolle bezahle ich etwa 1.50, für Stecknadeln ein paar Rappen.

Ich bringe die vorbereiteten und nun verbesserten Kissenanzüge einem Schneider zum nähen, da meine Nähmaschine ja bereits vor einer Weile den Geist aufgegeben hat. Er macht das gut, es sind auch nur gerade Nähte. Als ich ihm dann zuschaue, wie er ein Kleid abändert, kommt mir doch ein Grauen. Eine Frau hat ihm ein feines Tüllkleid anvertraut, nicht einfach zu verarbeiten. Und so wie er das macht, ohne irgend etwas abzustecken oder auszumessen, kann das fast nicht gut kommen.

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