Sansibar, den 21.März 2015

Der erste richtige Regentag. Als ich aufwache nieselt es bereits, kurz darauf ein Wolkenguss und seither regnet es immer mehr oder weniger stark. Zwei Maler und der Plättlileger plus sein Gehilfe sind am arbeiten. Diesmal habe ich ihm nicht mehr gross Anweisungen gegeben, er hat es das letzte Mal sehr gut gemacht. Ich lege mein Muster auf dem Boden aus und überlasse es ihm, wie er vorgeht. Lange überlegt er und zeichnet. Als ich ihn frage, ob ich ihm helfen soll, meint er nein. Er macht das nach seiner Methode, ich hätte die Plättli nummeriert. Man muss Vertrauen haben.

Am Abend ruft er mich dann stolz. Ich gehe sein Werk besichtigen, er hat das perfekt gemacht und ist nun sichtlich erfreut über mein Lob.

Gegen Abend hört es auf zu regnen, ein extrem kitschiges Abendrot erscheint über dem Meer, etwas das man fast nicht festhalten kann.
Nach all dem Wasser heute ist es etwas ironisch, dass wir im Haus kein Wasser mehr haben. Die Wasserpumpe ist kaputt und muss ersetzt werden. Hoffentlich funktioniert sie wieder, wenn ich nach Hause komme. Ich habe eine sehr schlechte Erinnerung an meine ersten Tage in Sansibar, das war vor Jahren, als es in unserem damaligen Haus in Shangani überhaupt kein fliessendes Wasser gab und man das immer in Kübeln bringen lassen musste. Dabei lebt auch heute noch die Mehrheit der Bewohner der Stone Town ohne fliessendes Wasser. Ich habe nun erstmals sogar warmes Wasser im Badezimmer. Das funktioniert sehr gut, selbst der Wasserdruck im 3.Stock, da muss ich Salum ein Kompliment machen, das ist in manchem Hotel hier schlechter.