Ich erwache um halb sieben. Bereits in der Nacht gab es
Regen, starken Wind, ich habe die Türe geschlossen. Auch jetzt hängen die
Wolken schwer über der Stadt, da wird noch mehr folgen. Aber dass es dann
plötzlich so rasch geht – ich habe kaum Zeit gehabt in die Küche zu gehen und
Kaffeewasser zu kochen – das hätte ich nicht gedacht. Der Guss setzt
augenblicklich und heftig ein, ich renne in mein Zimmer, nehme rasch noch ein
paar Kleidungsstücke mit. Bis ich drinnen bin, bin ich bereits tropfnass. Rasch
überall die Fensterläden schliessen, die Zimmertüre ebenfalls, es ist nun ganz
finster. Ich höre ein Donnern, das ist selten. Offensichtlich ist ein kälteres
Luftpacket im Anzug. Ein gutes Zeichen.
Nach einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei. Die Sonne drückt sofort durch
die Wolken, die Stadt beginnt zu dampfen. Oder ist das der Rauch der vielen
Kohlefeuer, die entfacht werden? Ich besichtige das Haus. Die Dächer scheinen
alle dicht zu sein. Regen ist dort hinein gekommen, wo die Türen oder
Fensterläden offen standen, Fenster gibt es ja – ausser in meinem zukünftigen
Palastraum – keine. In meinem kleinen Dachhäuschen ist das Wasser unter der
Türe hindurch geflossen, da fehlt eine Schwelle, im Treppenhaus kommt es zu
einer Öffnung in der Wand hinein. Auch in meine kleine Küche ist Wasser
geflossen. Schlimm ist das nicht.
Ich mache einen kurzen Spaziergang ans Meer. Unter dem Big
Tree, einem riesigen Gummibaum wo später am Tag einfache Essensstände ihre
Waren anbieten, riecht es wie in einem Urwald nach all dem Regen.
Weil ich bei einem Fensterladen einen neuen Riegel montieren
will, leihe ich bei einem der Schreiner einen Schraubenzieher und einen Hammer
aus. Und knorze dann so gut eine halbe Stunde, gebe aber nicht auf. Das Holz
der Fensterläden ist unheimlich hart, solches Holz habe ich noch nie
bearbeitet. Die Schrauben sind drin, aber schief. Keine schöne Arbeit.
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