Donnerstag, 26. März 2015

Sansibar, 20.März 2015






Ich erwache um halb sieben. Bereits in der Nacht gab es Regen, starken Wind, ich habe die Türe geschlossen. Auch jetzt hängen die Wolken schwer über der Stadt, da wird noch mehr folgen. Aber dass es dann plötzlich so rasch geht – ich habe kaum Zeit gehabt in die Küche zu gehen und Kaffeewasser zu kochen – das hätte ich nicht gedacht. Der Guss setzt augenblicklich und heftig ein, ich renne in mein Zimmer, nehme rasch noch ein paar Kleidungsstücke mit. Bis ich drinnen bin, bin ich bereits tropfnass. Rasch überall die Fensterläden schliessen, die Zimmertüre ebenfalls, es ist nun ganz finster. Ich höre ein Donnern, das ist selten. Offensichtlich ist ein kälteres Luftpacket im Anzug. Ein gutes Zeichen.
Nach einer viertel Stunde ist der Spuk vorbei. Die Sonne drückt sofort durch die Wolken, die Stadt beginnt zu dampfen. Oder ist das der Rauch der vielen Kohlefeuer, die entfacht werden? Ich besichtige das Haus. Die Dächer scheinen alle dicht zu sein. Regen ist dort hinein gekommen, wo die Türen oder Fensterläden offen standen, Fenster gibt es ja – ausser in meinem zukünftigen Palastraum – keine. In meinem kleinen Dachhäuschen ist das Wasser unter der Türe hindurch geflossen, da fehlt eine Schwelle, im Treppenhaus kommt es zu einer Öffnung in der Wand hinein. Auch in meine kleine Küche ist Wasser geflossen. Schlimm ist das nicht.

Ich mache einen kurzen Spaziergang ans Meer. Unter dem Big Tree, einem riesigen Gummibaum wo später am Tag einfache Essensstände ihre Waren anbieten, riecht es wie in einem Urwald nach all dem Regen.

Weil ich bei einem Fensterladen einen neuen Riegel montieren will, leihe ich bei einem der Schreiner einen Schraubenzieher und einen Hammer aus. Und knorze dann so gut eine halbe Stunde, gebe aber nicht auf. Das Holz der Fensterläden ist unheimlich hart, solches Holz habe ich noch nie bearbeitet. Die Schrauben sind drin, aber schief. Keine schöne Arbeit.

Keine Kommentare: