Mittwoch, 18. Dezember 2019

12.Dezember

Die Ereignisse überschlagen sich, hier passiert in einem Tag so viel wie in der Schweiz in zwei Wochen bezüglich Begegnungen und Emotionen. Wunderschön und gleichzeitig mich oft an die Grenzen meiner Kräfte bringend. So wurde ich - nicht zufällig - vor zehn Tagen ziemlich krank. Hohes Fieber, eine Grippe, ein paar Tage war ich so müde, dass ich die meiste Zeit verdöste, doch dann begannen die Antibiotika zu wirken und nach fünf Tagen ging es bereits wieder ordentlich. Wir haben hier einen alten Doktor, Dr.Omari, der wirklich sehr gut ist und nicht einfach immer „Malaria“ sagt. Hoffentlich bleibt er uns noch lange erhalten, er ist weit über dem Pensionsalter angelangt. 
Eben als ich die letzte Antibiotikatablette eingenommen habe, passiert ein kleiner Unfall. Der neue Tierarzt Goodluck hat leider noch keine Erfahrung mit Strassenkatzen. Ich wollte ihm helfen eine Katze zu fixieren, die ich sehr gut kenne, ein liebes Tier, doch leider kam es in eine Panik und umklammerte meinen Unterarm und verbiss sich in ihm wie ein Hund, der nicht mehr loslassen kann. Das war sehr schmerzhaft und auch gefährlich, selbst wenn meine Tetanus- und Tollwutimpfungen aktuell sind. Der Arzt hat die Wunden gereinigt und verbunden und gefunden, nun müsse ich 5 weitere Tage Antibiotika nehmen. Unterdessen ist der Arm wieder gut. Nicht geheilt, aber brauchbar und die Verdauung spinnt etwas.

selfille 10.Dezember 19
Das zu den negativen Ereignissen - nebst ein paar traurigen Geschichten, die mir von den Nachbarn zugetragen wurden. Es gab aber auch ganz viele positive Ereignisse, das wichtigste eigentlich ist, dass die Katzenklinik nun wirklich sehr gut angelaufen ist. Zum Team kam neu auch wieder Laura, über deren Einsatz ich vor einem Jahr nicht glücklich war. Sie hat mir versprochen, dass sie sich unterdessen verbessert habe, sie war in Kianga, in der Klinik auf dem Land. Das stimmt und vor allem tut sie dem Männerteam sehr gut. Das harmonisiert nun wunderbar, Goodluck, Eddy und Laura, eine Freude, ihnen bei der Arbeit zuzuschauen.
Endlich ein zuverlässiges gewissenhaftes Team, wo ich doch bereits gedacht habe, dies sei in Afrika wohl zu viel verlangt und nicht zu erwarten. Es stimmt nicht. Wenn man auf die richtigen Leute stösst und zusätzlich noch die richtigen zusammen bringt, ist sehr viel möglich.

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