Sonntag, 2. November 2008

Daressalaam, den 21.Okrober 2008


Leider gerade ausgebucht der Flug von 12Uhr30, heisst es im Büro der Coastal Airlines. Hätte 46'000.-Shilling gekostet. So gehe ich eben zu einer anderen Fluggesellschaft. Hier kostet der Flug zehntausend Shilling mehr. Obwohl Coastal Airlines immer die Teuersten waren, den besten Service hatten. Auch wenn das Ticket bereits geschrieben ist, weigere ich mich, soviel zu bezahlen. Aus Prinzip, man lässt sich nicht gerne ausnehmen. Und gehe zurück und buche den zwei Uhr Flug bei Coastal. Wobei es nun wieder heisst, dass ich dann eventuell doch bereits um 12 Uhr 30 fliegen könne. Geschäften die denn alle zusammen? Wird der Flug einfach teurer, wenn man möglichst rasch fliegen will? Weil sie wissen, dass wir Mzungus alle so ungeduldig sind? - Man wird misstrauisch hier.
Mehr als 11% Teuerung dieses Jahr in Tansania, lese ich in der Zeitung. Man beklagt sich. Verständlicherweise. Doch in Kenya haben sie 25% Teuerung und in Uganda auch fast. Und wir Schweizer haben ja gar keine Ahnung wie wertvoll es ist, einigermassen stabile Preise zu haben. Und haben dann überall in diesen Ländern dauernd das Gefühl, betrogen zu werden. Auch ich. - Wenigstens habe ich mich nicht geweigert, die drei Dollar mehr als im Frühjahr für ein Taxi vom Flughafen ins Hotel zu bezahlen. Das kann gut die Teuerung der vergangenen sechs Monate gewesen sein, ich werde vorsichtig.

Der Flug ist dann doch voll, da kann man nichts machen, ich muss bis zwei Uhr warten. Ich gehe in die Coastal Airlines Lounge hinüber. Komfortabler Raum mit guten Toiletten, das muss doch bezahlt werden, die übrigen Gesellschaften haben das nicht. Einzig ein Restaurant fehlt. Wie auf dem ganzen nationalen Flughafen hier, sobald man eingecheckt hat. Doch Warten ist merkwürdigerweise bereits wieder einfach für mich. Die Zeit hat keine Wichtigkeit hier. So viele Leute stehen herum, schwatzen – obwohl die meisten eine Flughafenuniform haben, also hier angestellt sind. Was ihre Aufgabe ist, bleibt mir aber schleierhaft. Die Ungeduld fällt von mir ab, dieses zeitlose Gefühl, das sich vor allem am Anfang hier immer einstellt, ist etwas Wunderbares. Und kurz auch im Gegenpart vorhanden, wenn ich zurück in die Schweiz komme. Ankommend ist alles offen – obwohl mich in der Schweiz dann der lokale Rhythmus sehr schnell wieder einholt.
Ich möchte mich in Sansibar ankündigen, habe keinen Schlüssel für die Wohnung, doch meinem Natel ist der Schnauf ausgegangen. Auch dies nicht mehr wirklich ein Problem. On verra.

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