Bei den komorischen Nachbarn vis-a-vis ist es ruhig geworden, keine Kinder mehr, wohnt wieder eine alte Frau alleine dort? Dafür ist es in der Moschee auf der anderen Seite geschäftiger, Salum erklärt mir, das es immer mehr Kinder habe, ein zweites Stockwerk wurde eingebaut. Auch gäbe es nun viele neue türkische Privatschulen. Die seien gut, das seien Anhänger von Gülen, die sich nun hier in Sansibar ausbreiten würden. - Früher habe man in der Koranschule den Koran aufwändig gelernt, weder verstanden noch interpretiert, meint Muhammad am Abend, geschadet habe das so nicht. Heute sei das anders, da würden die Kinder auch gleich noch indoktriniert. -Und die Schulen von Gülen? - Davon hält der Muhammad nichts. Erdogan sei ein Opportunist. Aber wenigstens kein verkappter Mullah wie der Gülen. Klar habe der den Staatsstreich geplant und sicher sei man bei den anschliessenden Säuberungen zu weit gegangen, doch lieber Erdogan als Gülen. Muhammad hat lange Jahre in der Türkei studiert, später in Paris. Er selber sei zur Zeit des Putsches in der Türkei gewesen. Die Bevölkerung habe sehr zu Erdogan gehalten gerade danach. - Irgendwie habe ich das bei uns anders wahrgenommen. Es ist immer interessant, die Ereignisse aus einer anderen Perspektive zu sehen. - Und diese Schulen von Gülen, die habe doch der Erdogan überall auf der Welt konfisziert oder zu konfiszieren versucht, das sei besser so. Drei Uhr nachmittags, 34 Grad am Schatten, die Hitze drückt, selbst die Kinder, die nebenan den Koran auswendig lernen nerven mich. Zu heiss um zu denken, zu heiss um etwas zu machen, zu heiss aber auch für mich um zu schlafen. Da beneide ich die Katzen, die seit Stunden faul herumliegen.
Häxli und Rosso machen Siesta. Wo wohl?
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