Montag, 18. Dezember 2017

2017.12.17, Sansibar

Der Flamboyant vor dem Kiponda Lukmaan sieht immer noch nicht recht glücklich aus, da gab es doch in letzter Zeit genug Wasser und viele dieser Bäume stehen nun in schönster Blüte.
Frühmorgens kommt Jojo nochmals ins Bett schmusen, dann stehe ich auf, beschäftige mich mit den Pflanzen und allem Übrigen, das noch zu machen bleibt, geschäftig, wie immer in diesen Momenten, die Katzen spüren das. Schliesslich gehe ich nochmals aus, will am Araberhaus vorbei gehen, dem James Kibonge einen Besuch abstatten und dort mein letztes Poster abgeben. Doch wenig entfernt von unserem Haus in einem Gässchen sehe ich ein Kätzchen in der Grösse der meinigen, ich habe doch in den letzten Nächten immer eines jammern gehört. Es liegt dort, doch irgendwie komisch, lebt das noch? Es reagiert nicht auf mein Rufen. Auf der Westseite des Araberhauses treffe ich später eine grosse weisse Katze an mit einem fürchterlich von Krätze entstellten Kopf, vielleicht auch Verletzungen, leise klagt der Kater zu mir. Ich will dem Tierarzt anrufen, doch breche ich in Tränen aus, mein seelisches Gleichgewicht ist heute geschwächt, und als ich mich umdrehe, ist die Katze weg. Schweren Herzens gehe ich weiter zu James Kibonge und übergebe ihm das letzte Plakat. Sofort werden wir von ein paar jungen Männern umringt, alle beschäftigt meine Mitteilung von den unglücklichen Bäumen. James pflückt für mich gelbe Blüten und weissen Jasmin.




Und Mgeni kocht für mich Kokosnussöl aus den Nüssen, die Salums Mutter für mich geschickt hat. Das riecht wunderbar nach frischem Brot. Zu schade, um es sich auf die Haut zu streichen, finde ich, auch kochen könne man damit, meint sie. Aber am meisten Freude macht mir, dass Mgeni, sonst eher eine unterkühlte Frau, kulturell bedingt, nehme ich an, meint, sie alle würden mich dann vermissen. Asfia sicher, auch wenn ich nicht genau weiss, weshalb sie immer „Bi Hawa“schreiend vor meiner Türe stand, die Zuneigung war nicht ganz symmetrisch. Auch von Usna, dem Kindermädchen, ist der Abschied sehr herzlich, und der Schreiner Ngomba schenkt mir eine kleine geschnitzte Truhe. Selber gemacht, mindestens ein Tageswerk, das macht mir sehr Freude, von Ajba zwei Kangas, die Frau aus dem Kopierladen schenkt mir Baobabsweets. Eigentlich viel Grund, glücklich zu sein. Und trotzdem kämpfe ich den ganzen Tag mit Tränen. Der nahende Abschied von meinen beiden Katerlis drückt auf die Seele.




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