Unterwegs nach Mwera |
Heute fährt Juma, der Sansibarer, der in Kanada lebt und merkwürdigerweise fast immer gleichzeitig wie ich in Sansibar weilt, zurück in die Kälte. Er arbeitet als Lastwagenfahrer in diesem grossen Land und scheint dort recht gut zu verdienen. Seine Frau, ebenfalls eine Sansibarerin, die beiden haben zwei Kinder, liess sich von ihm scheiden. Sie hatte wohl keine Freude daran, dass er vor Jahren hier ein Grundstück gekauft hat und ein Haus errichtet, und sich nach einer zweiten Frau vor Ort umgesehen, Salum hat ihm bei beidem geholfen. Nun steht das Haus, besser heraus gekommen als ich erwartet habe, und das grosse und fruchtbare Grundstück in Mwera ist von einer hohen Mauer umgeben. Juma, sicherlich eine gute Partie, sucht eine neue Frau. Nicht einfach meint er, die seien alle nicht „serious“. Nicht einfach, meint Ajba, sei Juma, mit seinen riesigen Ansprüchen an eine Frau.
Links eine Mauer der ehemaigen Geflügelfarm, das war nichts, bereits wieder abgebrochen... |
Ich frage Juma nach seinem Migrantenleben in Kanada. Damals, vor bald zwanzig Jahren, als er nach Kanada gegangen sei, sei das noch ganz einfach gewesen, heute nicht mehr. Er habe sich als Flüchtling registrieren lassen und bereits einen Monat nach der Registrierung - nicht erst nach dem amtlichen Entscheid - dürfe man dort arbeiten. Ich denke, das wäre doch eine gute Lösung auch für die Schweiz. Denn ich finde es besser, wenn die Afrikaner, die sowieso bei uns das Paradies erwarten, nicht darin bestätigt werden, dass man in der Schweiz überleben kann - und dies für ihre Verhältnisse doch recht gut - ohne irgend etwas dafür tun zu müssen.
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