Mittwoch, 15. Januar 2014

13.Januar 2014






Anlässlich der Revolutionsfeierlichkeiten gab und gibt es auch verschiedene Messen, die Wirtschaft und Regierungsarbeit von Sansibar ins beste Licht rücken sollen, eine davon habe ich kurz vor meinem Kranheitsausfall besucht. Auf Anregung Mohammeds, er ist Direktor des Ministeriums für Land, Wasser, Liegenschaften und Energie mit seinen vielen Unterabteilungen, also ein hohes Tier, gehe ich an die Messe in Bububu (das Wort kommt von der ehemaligen Eisenbahnlinie, die dorthin fuhr und natürlich nicht mehr fährt und dieses Geräusch verursachte). Auf einer grossen Sandfläche direkt am Meer sind ganze Reihen von Ständen aufgestellt, in deren Abteilen sich die verschiedenen Aussteller darstellen. Kunterbunt durcheinander gewürfelt, ich erkenne keine Struktur, einzig die Ämter, die sich mit der Justiz befassen, sind alle am selben Ort untergebracht. Dazwischen weisse Ziegen, überhaupt erinnert mich das ganze an die BEA, fette Hühner ebenfalls, solche habe ich in Sansibar noch nie gesehen, mit offenem Schnabel, die vertragen keine Hitze, Pflanzenbau, ich sehe die chinesische Chilipflanze die ich in die Schweiz gebracht habe, dass es die hier auch gibt wusste ich nicht, Zantel ist hier und die übrigen, stark boomenden Telefongesellschaften, die Postbank, Western Union und weitere Banken und Versicherungen und ein Stand, der mit Atomic Energy angeschrieben ist. Auf den Tafeln dann etwas über die Tsetesefliege, ich verstehe nicht und frage, wo hier der Zusammenhang. Nein, Atomkraftwerke, die gebe es nicht, die Bevölkerung habe Angst vor dieser Technologie. Man habe ja genug Energie mit den Wasserkraftwerken, das brauche es nicht (was nicht ganz stimmt, der kommt vom Festland, Sansibar hat keine eigenen Kraftwerke, obwohl immer wieder Gedanken nach Unabhängigkeit auftauschen). Der Zusammenhang mit der Tsetse-Krankheit interessiert mich nun doch, diese Fliegen eben, die würden mit Atomenergie zerstört, sagt man mir. Schulen sind repräsentiert, die Universität ebenfalls, leere Stände auch einige, jedoch bereits mit den vorgesehenen Ausstellern angeschrieben, dass das denen nicht peinlich ist, Polizei, Feuerwehr, Schifffahrt und Rettungshilfe bei Tauchunfällen und Schiffbruch, Wasser, Strom und Gewürznelken, alle sind anwesend, selbst die Tayloring Academy stellt sich vor, viele Frauenprojekte, sehr viele, NGO’s präsentieren sich ebenfalls, reichlich vorhanden, eigentlich gibt es für jeden Bereich bereits eine NGO, gegen Malaria, gegen Aids, für die Kinder und gegen Drogen, gegen die häusliche Gewalt, alles ist schon vorhanden, eigentlich müsste Sansibar ein Paradies sein. Nachdem man all das gesehen und gelesen hat.
Othman meint dazu, sie Afrikaner, sie seien eben gut im Planen. Nur bei der Ausführung der Ideen, da hapere es häufig, das Geld dazu sei meist bereits versickert vor dem Beginn.

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