Anlässlich
der Revolutionsfeierlichkeiten gab und gibt es auch verschiedene Messen, die
Wirtschaft und Regierungsarbeit von Sansibar ins beste Licht rücken sollen,
eine davon habe ich kurz vor meinem Kranheitsausfall besucht. Auf Anregung
Mohammeds, er ist Direktor des Ministeriums für Land, Wasser, Liegenschaften
und Energie mit seinen vielen Unterabteilungen, also ein hohes Tier, gehe ich
an die Messe in Bububu (das Wort kommt von der ehemaligen Eisenbahnlinie, die
dorthin fuhr und natürlich nicht mehr fährt und dieses Geräusch verursachte).
Auf einer grossen Sandfläche direkt am Meer sind ganze Reihen von Ständen
aufgestellt, in deren Abteilen sich die verschiedenen Aussteller darstellen.
Kunterbunt durcheinander gewürfelt, ich erkenne keine Struktur, einzig die
Ämter, die sich mit der Justiz befassen, sind alle am selben Ort untergebracht.
Dazwischen weisse Ziegen, überhaupt erinnert mich das ganze an die BEA, fette
Hühner ebenfalls, solche habe ich in Sansibar noch nie gesehen, mit offenem
Schnabel, die vertragen keine Hitze, Pflanzenbau, ich sehe die chinesische
Chilipflanze die ich in die Schweiz gebracht habe, dass es die hier auch gibt
wusste ich nicht, Zantel ist hier und die übrigen, stark boomenden
Telefongesellschaften, die Postbank, Western Union und weitere Banken und
Versicherungen und ein Stand, der mit Atomic Energy angeschrieben ist. Auf den
Tafeln dann etwas über die Tsetesefliege, ich verstehe nicht und frage, wo hier
der Zusammenhang. Nein, Atomkraftwerke, die gebe es nicht, die Bevölkerung habe
Angst vor dieser Technologie. Man habe ja genug Energie mit den
Wasserkraftwerken, das brauche es nicht (was nicht ganz stimmt, der kommt vom
Festland, Sansibar hat keine eigenen Kraftwerke, obwohl immer wieder Gedanken
nach Unabhängigkeit auftauschen). Der Zusammenhang mit der Tsetse-Krankheit
interessiert mich nun doch, diese Fliegen eben, die würden mit Atomenergie
zerstört, sagt man mir. Schulen sind repräsentiert, die Universität ebenfalls,
leere Stände auch einige, jedoch bereits mit den vorgesehenen Ausstellern
angeschrieben, dass das denen nicht peinlich ist, Polizei, Feuerwehr, Schifffahrt
und Rettungshilfe bei Tauchunfällen und Schiffbruch, Wasser, Strom und
Gewürznelken, alle sind anwesend, selbst die Tayloring Academy stellt sich vor,
viele Frauenprojekte, sehr viele, NGO’s präsentieren sich ebenfalls, reichlich
vorhanden, eigentlich gibt es für jeden Bereich bereits eine NGO, gegen
Malaria, gegen Aids, für die Kinder und gegen Drogen, gegen die häusliche
Gewalt, alles ist schon vorhanden, eigentlich müsste Sansibar ein Paradies
sein. Nachdem man all das gesehen und gelesen hat.
Othman meint dazu, sie Afrikaner, sie seien eben gut im Planen. Nur bei der Ausführung der Ideen, da hapere es häufig, das Geld dazu sei meist bereits versickert vor dem Beginn.
Othman meint dazu, sie Afrikaner, sie seien eben gut im Planen. Nur bei der Ausführung der Ideen, da hapere es häufig, das Geld dazu sei meist bereits versickert vor dem Beginn.
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