Dienstag, 30. April 2019

21.April 2019

Drohende Ungeheuer am Himmel. Oder interpretiere ich da?
Ich habe ein ungutes Gefühl, von ZAASO habe ich nichts mehr gehört, wenn ich nach meiner Katzenfamilie frage, die ich vor fast drei Wochen brachte, heisst es: allen gehe es gut, wenn nach Fotos, kommt nichts. Mir gefällt diese Stille gar nicht.
Am späteren Nachmittag fahren wir zu ZAASO hinaus.  Mein Bauchgefühl war gut, es stimmt wirklich etwas nicht, die beiden Jungen sind gestorben, Neuinfektion mit Katzenschnupfenviren. Als ich die Käfige dort sehe, wird mir auch sofort klar warum, hygienische Gründe, da wurden sicher keine Käfige desinfiziert oder Junge und Erwachsene getrennt und die Katzenbabies sind die ersten, die am Schnupfen sterben. Ein trauriger Tag, meint man, heute seien 4 davon gestorben. Und Flavi, der neue Tierarzt, den ich bezahle, meint, ich hätte sie nicht bringen sollen, viel zu gefährlich, weshalb hat mir Charles das nicht gesagt? Ich fühle mich schuldig. Beide waren auf dem Weg zur Besserung. Dem einen hätte man das zerstörte Auge entfernen müssen, denn das begann zu schmerzen, das andere hatte an diesem Samstag Morgen einen Unfall, jemand fuhr auf seinen Fuss, es wollte das Bein nicht gebrauchen. Deshalb habe ich das Angebot gerne angenommen, habe die Mutter, die so viel Vertrauen in mich hatte, und die zwei Kätzchen zu den Tierärzten gebracht. Ich war auch ein wenig froh, gebe ich zu, wir wollten an diesem Tag ans Meer fahren, und meine Kätzchen mussten 5 Mal pro Tag behandelt werden, das gab viel zu tun.

Die zwei Pfleglinge erholten sich etwas auf meinem Schoss
Bei ZAASO hat das wahrscheinlich niemand mehr getan, keine Zeit. Chaotisch. Manchmal viel zu viele Helfer, jetzt gerade keine, ich habe das Gefühl, dass die drei Tierärzte - von denen nur einer voll ausgebildet ist - vollkommen überlastet sind und in einer Art Totenstarre verharren. Ich frage mich sogar, ob sie überhaupt noch Geld für Futter für die vielen Katzen und Hunde haben, die sie beherbergen, offensichtlich wird hier nichts getötet, da kriegen traurigste Figuren ihr Gnadenbrot.
Langsam sehe ich rot mit meinen Versprechungen an ZAASO, ich habe geglaubt, eine funktionierende Tierschutzorganisation in ihrer Erweiterung in die Stadt zu unterstützen, merke aber jetzt, dass es da wohl noch ganz andere Löcher zu stopfen gibt, das macht mir Angst.

Den weiss-schwarz gefleckten Buben  nehmen wir gleich mit in die Stadt.

Ein Foto aus glücklichen Zeiten
Und die Mutter will ich morgen auch holen gehen. Ich habe sie kaum wieder erkannt, können Katzen auch depressiv werden? Die Augen entzündet und traurig, das Fell schmutzig, sie erkennt mich nicht mehr. Nein, so kann man die nicht kastrieren, selbst wenn das Risiko besteht, dass sie den Virus auf die nächsten Kätzchen überträgt. Sie war eine derartig  begeisterte Mutter. Hoffentlich schaffen wir es, dass zwei eines neuen Wurfes überleben. Anschliessend kann sie kastriert werden, denn Katzenfamilien bleiben ja sehr lange, vielleicht lebenslänglich zusammen.

Keine Kommentare: