Montag, 22. April 2019

14.April 2019

Ein letztes Foto vom einzigen, der anfangs 5 Kätzchen, es sitzt gleich hinter seiner Mutter. Heute ist auch das noch gestorben, es wurde von einem Motorrad überfahren.
Ein schlechter Tag, der Samstag, der 13.April. Erst schreibt mir Eddy, der Katzennachbar, das kleine rot-weisse Kätzchen sei gestorben. Von einem Motorrad überfahren, irgendwie habe ich in den letzten Tagen gefühlt, dass auch das letzte der 5 nicht überleben wird.
Dann begrüssen von Ueli und Denise, dies nicht unter dem Vorzeichen schlecht, sie sind in der Nacht hier angekommen. Trotz mehrmaligen Besuchen meinerseits im Serena Hotel, damit auch wirklich alles klappe, werden sie erst am nächsten Morgen erwartet, was mir um 4 Uhr morgens einen Anruf beschert, ob es eventuell 2 Serena Hotels hier gäbe.
Am Nachmittag ein erster gemeinsamer Ausflug in die Altstadt, wir besuchen zuerst Sasik, das Frauenkollektiv, das wirklich schöne Kissenbezüge und Bettüberwürfe herstellt und anschliessend das Zanzibar Art Center wo Hamad uns den Betrieb vorstellt.

Abends gemeinsames Nachtessen im Mercureys, darauf schlafe ich rasch ein, das ungewohnte Bier. Um viertel vor elf wache ich auf und frage mich weshalb, bis plötzlich Salum erscheint, ich solle mich rasch anziehen und hinaus gehen, es brenne bei den Nachbarn. Ich funktioniere, ziehe mich an, packe mein Handy ein und klemme Häxli unter den Arm, sie wehrt sich etwas, die Flammen vom Haus gegenüber, das knapp 8 Meter entfernt ist, schlagen hoch in den Himmel, ich renne die Treppe hinunter, Häxli strampelt sich los, Blanche und Eric wollen meine beiden weiteren Katzen holen gehen. Draussen sehe ich Mgeni, frage sie, wo die Kinder seien, die müsse sie doch sofort hinaus holen, bereits ein Chaos, viele Leute, ich habe wahrscheinlich einen Schock, laufe einfach davon, ich will nicht sehen, wie unser Haus nieder brennt und als ich beim Meer vorne bin kommt die Feuerwehr. Ich glaube nicht, dass die noch etwas retten können, bereits ist es ein Hexenkessel. In den Forodhani Gardens spricht mich eine hübsche Prostituierte an, was ich habe, auf Swahili, das spreche ich gerade überhaupt nicht mehr, ich solle ins Livingstone kommen, das will ich nicht, was machen? Zurück zum Haus. Die Feuerwehr scheint doch etwas ausrichten zu können, schliesslich haben sie die Flammen im Griff, bevor sie auf unser Haus übergreifen können. Zum Glück hatte es diese Nacht praktisch keinen Wind.


Am Morgen hat es noch etwas geraucht. Und vor allem fürchterlich gestunken.  Dieser Brandgeruch. Sobald nun irgendwo ein Feuer angezündet wird, werde ich nervös.
Irgend einmal erlöschen die Flammen wirklich, das oberste Stockwerk des Hauses ist niedergebrannt. Die Gaffer verziehen sich langsam und ich getraue mich wieder hinauf. Ein Chaos auf der Terrasse, umgestossene Blumentöpfe, ich erfahre, dass etwa 20 Nachbarn von unserem Dach aus das Feuer bekämpft haben. Rosso kommt mich freudig begrüssen, er hat sich im TeaHouse oben versteckt und vor Schreck unter das Bett gemacht. E.T. war unten im Erdgeschoss, die bleibt immer cool, und Häxli kommt um 3 Uhr morgens zu mir hinauf, sie hat vor der Türe gemiaut und Blanche hat sie hinein gelassen.

Ob diese Abdeckung wirklich gegen Regen nützt ist unklar. Erstaunt bin ich aber, wie rasch die Nachbarn, sie leben in Daresalaam und im Oman, hier auftauchen und sich um ihre Sachen kümmern
Was ich als schönes Erlebnis zurück behalte, ist sicherlich die Nachbarschaftshilfe hier. Da fast gar nichts funktioniert, was die Regierung machen sollte, helfen die Leute einander. Man ist auf die Nachbarn angewiesen. Auch deshalb nimmt man gegenseitig sehr viel in Kauf. - Obwohl auch die Feuerwehr professioneller agiert hat als ich gedacht habe. Die waren recht gut ausgerüstet und ausgebildet und die Schläuche waren lang genug, dass man vom letzten Ort, wo die Löschfahrzeuge hinkommen, bis zu unserem Haus gekommen ist.

Trotzdem. Wir haben zwar viel über Feuer gesprochen, doch bisher nichts unternommen. Ausser zwei Feuerlöschern - die nützen in solchen Situationen nichts mehr - haben wir kein Löschsystem, denn auch für den Notstrom muss man sorgen, der wurde sicherheitshalber abgestellt, und versichert ist unser Haus - wie die meisten hier - nicht.

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