Dienstag, 30. April 2019

20.April 2019

Ein  zweites Leben hat hier vieles, ohne das man dafür etwas tun müsste. Direkt-Rezykling auf dem Land, die Leute sind kreativ. Doch was passiert mit dem Plastik danach?
Salum fragt mich, welchen Sachen ich denn nun den Vorzug gebe. Umwelterziehung, Abfallmanagement, Bäume pflanzen oder Strassenkatzenprojekt? Bei ihm ist es klar, das weiss ich, er hat schon immer vom Bäume pflanzen gesprochen. Ich sage ihm, dass ich das nicht so rasch entscheiden könne, da müsse ich mich noch besser in die verschiedenen Themen einlesen und das ganze verdauen.

verschiedene Lampenmodelle
Heute Abend gehe ich wieder einmal mit den Frauen und Kindern in die Forodhani Gardens. Nach dem Besuch des Spielplatzes gehen wir wie immer Essen von den verschiedenen Ständen holen. Nach dem Essen bemerke ich, dass ich ein schlechtes Gewissen habe. Den Abfall, den wir mit dem Plastikgeschirr produziert hätten. Mgeni reagiert nich. Und ja, dopple ich nach, vorher hätten sie die Pizzastückchen mit Zahnstochern serviert, jetzt mit einer Plastikgabel, unnötig sei dies. Nein, meint Mgeni, diese Gabel sei doch viel praktischer - aber der Plastiksabfall. Es habe doch einen Abfallkübel gleich nebenan. Damit ist für Mgeni das Abfallproblem bewältigt. Früher gab es das nicht, damals lag der ganze Abfall herum, ein Fortschritt, dass man den Abfall nicht mehr sieht, der wird in irgend einem Vorort in einer wilden Deponie entsorgt und darüber denkt man nicht nach. 
Am Strassenrand warten Autos mit Stereoanlagen. Bass in voller Lautstärke, so dass man das noch am anderen Ende des Hafens hört. Ich finde das furchtbar, doch Mgeni scheint absolut kein Problem zu sehen. Auch in Bezug auf Lärm sind die Leute hier extrem tolerant.
In Anbetracht dessen weiss ich es plötzlich: Umwelterziehung ist dringend. Ohne zuerst das Verhalten der Leute zu ändern, wird auch das teuerste Abfallentsorgungskonzept nichts bringen.

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