Sonntag, 3. Mai 2015

Sansibar, den 29.April 2015







Spontan frage ich den Jüngling, der immer an seinen Zebrabildern arbeitet, ich komme dort täglich vorbei, ob er mir sein Leopardenvelo verkaufe. Ich will mobiler sein, Salum hat ja eh nie Zeit. Ja doch, für umgerechnet rund 70.-Franken könne ich das 1-Gang-Velo kaufen. Ein japanisches Model, vernehme ich, mir behagt es. Hoher Guido, breiter bequemer Sitz, die Bremsen funktionieren beide und die Reifen sehen auch korrekt aus. Zuviel, meint unser Maler, das hätte ich auch billiger haben können. Ist mir egal, sage ich, das sei ein Kunstwerk und den Preis wert.
Am nächsten Morgen probiere ich das neu erworbene Gefährt auf einer Fahrt an den Fischerstrand aus. Durch die Altstadt geht es erstaunlich gut, ich nehme die breitesten Gassen, doch als ich auf die Hauptstrasse komme, habe ich plötzlich Gegenverkehr und denke, diese Idioten. Und werde mir fast gleichzeitig bewusst, dass ich es bin, hier in Tansania gilt Linksverkehr. Das Velo rollt erstaunlich leicht, im mehrheitlich flachen Sansibar vermisse ich die Gänge nicht, einzig im Sand wird es mühsam. Ohne Anstrengung gleite ich durch die Landschaft, der Fahrtwind kühlt und macht das Fahren selbst bei Sonnenschein angenehm.

Am Strand stelle ich eine weitere Veränderung fest. Waren die muslimischen Frauen noch vor einem Jahr in Röcke gehüllt, so sehe ich nun alle in Sportkleidung. Einzig daran, ob sie ihr Haar verhüllen, kann man noch unterscheiden, ob es sich um Frauen vom Festland handelt oder um solche von hier.

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