Sonntag, 17. Mai 2015

Sansibar, den 14.Mai 2015




Einzig die Kätzchen stören meine Nachtruhe. Haben mich die kämpfenden und jaulenden Kater, ihre Aktivitäten haben sich in den letzten Tagen gemehrt, noch genervt, so dauern mich die vielen, von ihren Müttern verlassenen winzigen Kätzchen, die in der Nacht vor Hunger und Alleinsein kläglich jammern.  Eines war kurz unten in Erdgeschoss. Mitten in der Nacht höre ich es heute in der Ruine miauen. Ich stehe auf, und bringe ihm von dem unsäglich teuren Katzenfutter für Katzenbabies, das gleich viel kostet wie eine Mahlzeit im Lukmaan. Und stelle dann fest, dass es mindestens zwei dieser Jammerkreaturen geben muss, sehen kann ich sie zwar nicht, aber hören. Seit heute morgen jammern sie erstmals auch tagsüber. Ich sehe eines der Kätzchen kurz zwischen dem Abfall des eingestürzten Hauses und stelle wieder Futter hin.
Gestern Abend im Lukmaan, kam einer dieser Winzlinge miauend ins Restaurant. Gefährlich sah das aus zwischen Stuhlbeinen und Füssen. Ich habe das scheue Tier mit List gefangen und auf die andere Strassenseite befördert und ihm dort meine schlecht abgenagten Pouletknochen überlassen. Gierig frass es. Wo ich doch Angst hatte, das solch ein kleines Ding noch gar keine feste Nahrung vertrage.

Fadhili, der sei fett geworden hänseln die Kellner im Lukmaan. Das ist wahr, der junge Fadhili, ein Sohn eines Bruders von Salum, kam vor zwei Jahren als gertenschlanker Jüngling in den Lukmaan. Ein guter Kellner ist er in dieser Zeit nicht geworden, aber sein Gewicht ist mindestens um 20kg gestiegen. Die Hänselei scheint ihn zu stören. Fett ist also auch hier nicht mehr gut. Einer der Kellner, er ist gertenschlank, schon fast magersüchtig, sagt mir, dass er sich die Chapatis ohne Fett machen lasse und kratzt dabei auch noch den Zucker von der Oberfläche weg. Wegen der schlanken Linie, meint er.

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