Der Liegenschaftsverkäufer in der New Fumba Town heisst Godlisten, was wohl meint, das er gut auf Gott hört.
Mein neuer Tierarzt, ich bin mit ihm sehr zufrieden, zwar hat er keine Erfahrung in der Behandlung von Strassenkatzen, dafür viel mehr Disziplin, Hygiene ist bei ihm kein Fremdwort, heisst etwas zweideutig Goodluck. Heisst das nun, dass man ihm viel Glück wünschen muss oder dass er ein Mensch ist, der viel Glück hat? - Beides sind Christen und kommen vom Festland.
Goodluck, der Neue, ist ein guter Ersatz für Flavi. Das sehe ich sofort, als ich das erste von ihm kastrierte Weibchen anschaue. Die Naht ist kurz, nur ein Drittel so lang wie früher, das ganze heilt sehr schnell ab. Mit dem Einschläfern der kranken und hoffnungslosen Tiere ist er auch nicht zögerlich, im Moment der Seuche ist das wichtig, das Ansteckungsrisiko muss minimiert werden. Wo einzig noch grosser Nachholbedarf herrscht, ist in der Kenntnis des Einfangens der Strassenkatzen. In der Kenntnis der Altstadt überhaupt. Gestern kaufte ich für ihn einen Plan der Stone Town und stellte erfreut fest, dass er Pläne lesen kann.
Eddy, den Abgänger der hiesigen Veterinärschule, bezahle ich nun ebenfalls, doch nur zur Probe. Er zeigt typisch Sansibarische Probleme. Alleine denken und arbeiten kann er nicht, doch wenn man ihm etwas befiehlt, dann tut er es - allerdings muss man das täglich überwachen. Das muss natürlich ändern. Überhaupt sage ich den beiden, dass es kaum effizient sei, wenn sie in der Klinik darauf warten würden, bis jemand ihnen eine Katze bringe. Sie müssten hinaus gehen, ein Netzwerk von Katzenliebhabern aufbauen, denn die kennen ihren Katzenbestand gut. Es gibt erstaunlich viele davon. Warum, wird mir auch langsam klar. Die Leute sagen mir häufig, dass ich ins Paradies kommen werde, weil ich mich um Katzen kümmere, Allah habe das so gesagt. - Das ist nicht unbedingt die Katzenliebe, die ich suche, aber immerhin besser als keine.
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