Mittwoch, 4. Dezember 2019

1.Dezember

Wieder einmal hinaus aus der Stadt. Ich brauche dringend etwas Erholung. Und möchte endlich einmal auf mein SUP, ich will es in Nungwi, im Norden, wassern. Wir nehmen einen alten Mann mit, den Salum gut kennt, er will für eine Moschee in seinem Heimatdorf gleich nebenan drei Fernseher spenden. Bildungsprogramme, meint Salum auf meine misstrauische Frage wozu? Na ja, in Myanmar haben die buddhistischen Mönche in ihren Gebetsstätten auch Fussball am Fernsehen geschaut.

Die neue Strasse nach Nungwi ermöglicht den Touristen nun
ein rasches Erreichen ihres Ferienzieles.
Salum und ich fahren weiter bis in die  nördliche Spitze der Insel zum Turtle Sanctuary, wo Schildkröten von der Nachbarinsel Tumbatu aufgezogen werden. Ob das wirklich ein naturschützerisch wertvolles Projekt ist, weiss ich nicht, doch ganz sicher ist es eine Touristenattraktion. Insbesondere Sansibars lieben es, am Sonntag einen Ausflug hierher zu machen. Auch Leute vom Festland hat es viele.
Ob das noch in Betrieb ist?
Wir installieren uns in der kleinen Strandbeiz daneben. Das Essen ist schlecht und teuer, doch der Ort angenehm. Wahrscheinlich die noch am wenigsten vom internationalen Tourismus verdorbene Ecke von Nungwi.
Die Katzen  dort sind kastriert, das sehe ich an den abgeschnittenen linken Ohrspitzen, doch sonst in keinem guten Zustand. Fellprobleme, ein Kleines hat die Augen verklebt, Katzenschnupfen. Ich reinige es, denn da kann man viel helfen. Salum meint, ich solle es mit in die Stadt nehmen, es braucht eine Antibiotikaspritze. Doch dann stelle ich fest, dass es bereits zu spät ist, beide Augen sind weg, nur noch leere Augenhöhlen. Ein kleiner Trost ist mir, dass die Mutter offenbar immer noch gut zu ihm schaut, und dass es sich in seiner gewohnten Umgebung gut orientieren kann.

Vom Umweltschützerischen Nutzen des Turtle Sanktuary bin ich nicht ganz überzeugt.
Die Nordspitze der Insel bei Nungwi bei Ebbe.



Keine Kommentare: