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Die alte Holzbrücke ist verfault und muss ersetzt werden. |
Ich stelle fest, dass wohl alles steht und fällt mit den Leuten, denen man - meist zufällig - begegnet und dann das Gefühl hat, die sind es, wir müssen es zusammen versuchen. Diesen Herbst hatte ich eine glückliche Hand. Erst Naima - es gilt immer noch viel zu lernen - doch insgesamt eine sehr gute Wahl, nun die Katzenklinik und schliesslich Marine, der Sohn vom berühmten Vater Marine, den wir eigentlich gerne als Architekten für das neue Haus gehabt hätten. Doch das übliche Problem, die wirklich guten Leute sind hier leider bereits alt. Der alte Kassim Marine, ein Omani, verbringt nun viel Zeit in seiner Heimat. Wegen irgend einer Eingebung, anders kann ich es nicht sagen, fand ich dann, dass wir für den Wiederaufbau der Brücke diesmal wirklich Profis bräuchten, weil dieses kleine Detail doch ein recht heikler Bauteil sei. Salum war erst beleidigt, hat aber später eingewilligt, so dachte ich, dass wir es einmal mit dem Sohn Marine, ebenfalls einem Architekten und Nachbarn, versuchen sollten. Es war ja eine kleine Aufgabe, verlieren konnten wir nichts. Der Kostenvoranschlag von Marine betrug dann 800.-, Arbeit und seine Beratung inbegriffen, in der Schweiz würde man für so etwas 10’000.- bezahlen. Es wird nun auch etwas mehr kosten, denn die Anpassungen beim Geländer kommen noch hinzu, doch denke ich, dass wir für 2000.- eine sehr professionelle Arbeit bekommen werden.
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Diesmal wird es Beton werden, die Schalung ist bereit. |
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Nun wird betoniert. |
Der Sohn Marine ist also ebenfalls eine sehr glückliche Wahl. Er versucht nun, das Tempo für die Baubewilligung für das neue Haus zu beschleunigen, er hat Beziehungen zu der Stone Town Authority. Marine wird hoffentlich die Bauleitung dort übernehmen, die groben Pläne haben wir ja bereits, so dass ich hoffe, dass wir dort nächstens mit dem neuen Dach und dem Tea House beginnen können.
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Spuren im Schnee |
…die Architektengeschichte führt mich aber auch wieder zu einem traurigen Kapitel. Der Architekt und Planer für die Entwicklung von Sansibar, ein alter Freund von uns, Muhammad Juma, hat aufgegeben. Die korrupte Regierung hat ihm immer schlimmer zuwider gearbeitet, all seine Pläne wurden entweder gar nie ausgeführt oder sogar, was vorhanden, zerstört. Klammheimlich, er hat seine Abreise niemandem verkündet, ist er zu seiner Frau nach Paris gezügelt und arbeitet nun wieder für die UNESCO, Projekte in Afrika. Die Regierung hat es nochmals geschafft, einen der begabten Köpfe, die einen Wechsel in der Selbstbedienungsmentalität schaffen wollten, zu beseitigen, ein frischer Wind hat immer noch Mühe aufzukommen.
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