Dienstag, 6. März 2018

2018.02.27, Sansibar


Wenn der Fischhändler im Quartier vorbei kommt, kommen Katzen von überall her angerannt.
Ein SMS vom Tierarzt heute „I want to bring cat now, is okay?“, die kranke Katze schon jetzt? „Took out the eye, now is okay“, wie kann das nur okay sein? Nein, nicht krank, das andere Auge sei gesund, der sei bei einem Kampf verletzt worden, ansteckend sei das nicht. Doch warum zwei Mal? Und warum gerade der? Der ist doch so friedlich, hat sich nie wehrt, immer wird er von allen beim Fressen weggedrängt. Eine viertel Stunde später ist der Tierarzt schon unten vor dem Haus. Wir lassen die Katze frei. Schon wieder beginnt eine andere auf ihn einzuschlagen, obwohl er nun auch bereits kastriert ist. Es ist klar, das man den kleinen Kater so - mindestens im Moment - nicht hinaus lassen kann. Ich gehe zu dem Haus, dessen Bewohner gestern meinte, das seien seine Katzen. Nein, nicht er sei das gewesen, der Bruder, und der sei für ein paar Tage nach Daresalaam gefahren. So nehme ich das Kätzchen wohl oder übel mit, einen Spielgefährten für Jojo gibt es sicher nicht ab. Ich will mich deshalb nicht an ihn binden und mache ihm im Erdgeschoss ein Lager bereit und gebe ihm Futter. Es klagt etwas, ist wohl nicht gern alleine, schade, dass die Mutter nächstens wieder Babies bekommt, sie schaut nun nicht mehr zu ihm wie noch vor zwei Wochen.
Natürlich mache ich mir bereits wieder Sorgen, wie das weiter gehen soll. Als ich vom Einkaufen zurück komme, sind Salum, der Schreiner und die Trevoverkäuferin unten im Erdgeschoss, die Türen stehen offen. Nein, von einer Katze hätten sie nichts gesehen, meinen sie.

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