Asfia, auch "Mami" genannt |
"Mami“ erklärt mir Mgeni am Abend, als wir in die Forodhani Gardens gehen, sei der Name für ein kleines Mädchen, insbesondere Salum nenne seine Tochter gerne so und „Abui“ nenne man einen kleinen Knaben. Abui, eigentlich Junus, ein schöner Name finde ich, ist auch mit dabei. Der 1-jährige Sohn, ein fürchterlicher Schreihals, wegen dem Muezzin erwache ich nicht mehr, hingegen nun immer wegen Junus, ist zum Glück unterwegs ruhig und schaut mit grossen Augen erstaunt all dem Treiben zu.
Mgenis Schwester, eine emanzipierte Frau, die Ökonomie studiert hat und in Daresalaam gearbeitet - sie erzählte mir damals, zurück nach Sansibar, nein, das wolle sie nie mehr, zu eng das Leben hier, in Daresalaam sei sie viel freier - ist schwanger geworden und hat nun ihr erstes Kind geboren. Mit ihrem Mann ist sie daran, ein Haus in Fuoni, einem Vorort der Stown Town zu bauen. So schnell ändert sich offensichtlich etwas im Kopf von schwangeren Frauen.
Heute stellt mir Salum Theresa und Tina, die zwei neuen Putzfrauen vor, vom Mainland und dem Namen nach Christinnen, ich habe doch gedacht, das Haus sei viel sauberer als früher. Wir hatten vorher eine Putzfrau aus Sansibar, die jedoch sehr schwierig zu belehren war, sie putzte auf ihre Art und das passte vielleicht für ihr Haus. Wasserhähnen und Spiegel, das schien sie nicht zu kennen und den Staub, den wirbelte sie eher auf, als dass sie ihn zum Verschwinden gebracht hätte. Ganz nach Salums Art, suchte er ihr eine andere Tätigkeit, als er sie loswerden wollte. - Heute begrüsst sie mich überschwänglich im Lukmaan, sie ist nun dort angestellt. Da scheint sie nicht allzu viel falsch machen zu können. - Erstaunt hat mich ihre freudige Begrüssung, war ich doch nicht immer sehr nett zu ihr, denn ihre Unbelehrbarkeit hat mich gereizt. Doch alles scheint bereits vergessen.
Genau wie mich Othman erstaunt, denn auch er mag Kritik eigentlich nicht, obwohl er mich nach meiner Meinung gefragt hat. Ich habe ihm ehrlich gesagt, dass mir seine Bautätigkeit missfalle und auch sonst ein paar Sachen kritisiert. Insbesondere die Finanzen und dies selbst als sein Bruder, ein wichtiger Mann in der Hafenverwaltung von Lindi und gebildet, gestern zu Besuch war und die Professionalität der beiden Manager bezweifelt hat. Ich habe ihm Recht gegeben und dachte später, dass ich wohl etwas zu weit gegangen sei. - Aber nein, Othman begrüsst mich auch heute wieder freundlich.
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