Vor meiner Abreise gebe
ich Abu, meinem Lieblingshandwerker und dem Schreiner, der im Erdgeschoss
arbeitet noch je 100.- Dollar, denn ich habe noch übriges Geld. Innerhalb von
kurzer Zeit sind beide verschwunden. Wahrscheinlich schauen gegangen, wie viele
tansanische Shilling man dafür bekommt.
Was werden sie wohl mit dem Geld anstellen? Ein paar Tage lang nicht mehr arbeiten
gehen (sorry Salum)? Etwas Spezielles anschaffen, das sie schon lange benötigt
oder gewünscht hätten? Oder ganz einfach nur Schulden zurück bezahlen?
Zurück in der Schweiz
empfängt mich stürmisches Westwindwetter. In meiner Wohnung fühle ich mich etwas wie in einem Aquarium, Regen rinnt die
grossen Scheiben hinunter, alles dringt gedämpft herauf, keine Stimmen sind zu
hören. Dass ich mich manchmal über die Geräusche der Züge und Lastwagen in Biel
aufregen konnte? Durch die dreifachen Scheiben dringen die nicht lauter herein
als des nachts in Sansibar die Geräusche des weiter entfernten Hafens. Ich scheine gerne an Knotenpunkten zu wohnen, hier der Bahnhof, dort der Fährhafen
und der Containerhafen. Immer abreisebereit.
Später lichten sich die
Wolken etwas, Sonnenstrahlen mitten in der Wohnung. Das geniesse ich hier in
der Schweiz. Während ich in Sansibar froh bin, eine Wohnung zu haben, die mit
Laubengängen und tiefen Dächern von der Sonne und damit der Hitze abgeschirmt
ist. In der Küche räume ich Brotkrumen und Saftspritzer nicht sofort weg, keine
Ameisen, keine rasche Verwesung, nicht mehr nötig.
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