Samstag, 23. Februar 2019

20.Februar 2019




Muhammad erzählt mir von den Mühen bei seiner Arbeit. Im Herbst 2020 seien wieder einmal Wahlen, die Politiker seien bereits jetzt daran, sich in Position zu bringen. Er erwarte nicht Unterstützung von denen, doch wenn sie - sobald dies ihnen nützlich scheine bei ihrer Wählerschaft - ihm als Chefbeamten in den Rücken fielen, dann sei das natürlich schon frustrierend. Eigentlich sei abgemacht worden, dass ein bestimmtes Gebiet unbebaut bleibe, weil dort eine Verschmutzung der Grundwasserreserven drohe.  Und nun sei doch einer dieser Minister plötzlich umgeschwenkt, weil seine Wählerschaft dort bauen wolle. Auf ewig bleibe er nicht hier auf seinem Posten. - Er müsse, meine ich, man brauche Leute wie ihn, was wäre, wenn alle das Schlachtfeld verliessen? Vielleicht komme ja auch einmal eine bessere Regierung bei der nächsten Wahl. Alle sind im Moment pessimistisch - wobei sie das immer sind in Bezug auf Politik und Ökonomie - offensichtlich ist die Regierung wieder einmal extrem gierig. Alle klagen über Steuern und Abgaben, das beginnt die Wirtschaft zu erwürgen, was mit all dem Geld gemacht wird, das sieht man nicht.

Salum erzählt mir später, als wir über die Eingabe der Baubewilligung für das neue Haus sprechen, das sei einer der Gründe gewesen, weshalb der Muhammad die Stadtverwaltung verlassen habe. Er habe verlangt, dass die Architekten, die die Bauprojekte überprüfen würden, nicht gleichzeitig auch die Eingaben machen dürften, da dies ein Interessenkonflikt sei, sich selber kontrollieren. Das habe man aber dort nicht gewollt. Deshalb würden wir auch diesmal wieder einen Verbindungsmann in der Stadtverwaltung bezahlen müssen, damit er die bereits existierenden Pläne unter seinem Namen, eingeben könne. Anders geht das nicht.



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