Sonntag, 10. Januar 2016

7.Januar 2016



Das vielfältige Angebot im "Kwality Supermarkt"

Einkaufsmorgen in Mlandege. Bei „Bin Dawood“ kaufe ich ein paar Kleinigkeiten ein, ich mag diesen Laden enorm. Man muss zwar immer sehr lange warten, doch wird man dann perfekt bedient. Ein junger charmanter Mzungu spricht mich an. Er habe mich bereits öfter in der Stown Town bemerkt. Ob ich hier wohne? - Er hier seit einem Jahr, er arbeite auf dem Bau, manage eine Baustelle für Polen. Sehr viele Polen, die hier investieren würden, überhaupt viele Leute aus dem Osten. Er selber sei Italiener. Die Arbeit hier sei hart, die Hitze. Aber man sei dafür sehr selbständig, habe ein gutes Leben. Das Grau, die Computerarbeit Zuhause, da habe er keine Lust mehr darauf.
Immer mehr Europäer arbeiten hier. Gut für den „Kwality Supermarkt“ in den ich mich nachher begebe. Die hier wohnhaften Weissen haben ihre eigenen Bedürfnisse, der „Kwality Supermarkt“ profitiert davon. Heute werde ich in den einzelnen Rayons freundlich begrüsst. Ob man mir helfen könne? Das gab es noch nie. Ein neues Management, frage ich? Bisher sei es ja die Karikatur eines Supermarktes gewesen. Voller schlafender Angestellter, die man erst habe wecken müssen. Auskunft geben, das hätten sie dann auch meist nicht gekonnt. - Der Angesprochene lacht. Genau. Es habe hier ein neue Direktion gegeben.


Vor fünf Tagen lag das Schiff im Hintergrund plötzlich in der
Bucht. Wie ein Geisterschiff sah es aus, direkt vom Meeresgrund
aufgetaucht. Des nachts sah man Licht hinter den Fenstern.
Nun ist es plötzlich wieder weg. Ohne dass ich es
jemals im Hafen gesehen hätte.

Ich spreche mit Salum über diese merkwürdigen Wanderbewegungen. Einerseits immer mehr Europäer, die versuchen, sich hier eine neue Existenz aufzubauen. Andererseits all die Schwarzen, die nach Europa reisen, auf der Suche nach einem besseren Leben. - Das sei doch ideal, meint er. Billige Arbeiter für Europa und Fachleute für Afrika. Wenn das nur wirklich so einfach wäre und aufgehen würde.

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