Montag, 30. Januar 2017

13.01.2017, Sansibar

Letzte Nacht war Vollmond und heute die höchste Flut, gut 4m Unterschied zwischen Höchst- und Tiefststand. Die steilen Abhänge rings um die Fläche vor den neuen Quaimauern des "Hyatt" Hotels wurden weggeschwemmt, ein sanftes kontinuierliches Gefälle nun, der Sand ist fest und sehr angenehm zum Joggen, keine Muscheln und Scherben und Steine, alles sauber und rein im Moment. Obwohl ich spät daran bin, nach sieben Uhr morgens, hat es noch genügend Schatten, dies wenigstens ein Segen des Riesengebäudes, des unseligen neuen Hotels, am Fischerstrand scheint die Sonne bereits eine Stunde früher unbarmherzig hinein. Ruhig ist es am Strand, nur wenige Leute, als einzige Hinterlassenschaft von den Festivitäten gestern ist ein graues Kriegsschiff im Hafen übrig geblieben, der Spuk ist vorbei.


Wir sagen nichts, was wir nicht denken. Aber nicht alles, was wir denken, sagen wir. Meistens.

Muhammad meinte - draussen nervt mich die beschwörende Stimme des Freitagspredigers, was erzählt er, ich höre vor allem immer wieder "Islamu" - man hätte die vielen Prediger aus den arabischen Emiraten, die in den letzten Jahren die Imame hier ausbilden gekommen seien, nie ins Land lassen sollen, das sei ein Fehler gewesen, das habe man verpasst. Die heutigen Imame seien wieder einem konservativen Islam zugetan, die Öffnung, die er noch vor 20 Jahren in der Türkei, als er dort studiert, gespürt habe, diese Öffnung, die sei nun wieder überall in den islamischen Ländern geschlossen worden.

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