Sonntag, 29. Januar 2017

10.1.2017, Sanbsibar

Über das mangelnde systematische Denken der Leute hier.
Am Mittag versuche ich im Kiponda-Lukmaan an meinen Texten zu arbeiten. Die Hitze, die immer wieder einsetzende Wasserpumpe und der Lärm des Fernsehers stören meine Konzentration empfindlich. Seit Tagen bin ich mit mir unzufrieden, weil ich mich schlecht konzentrieren kann. Vielleicht ist unsystematisches Denken, ein träges Gehirn hier normaler als anderswo und auch durch den Ort bedingt, beziehungsweise die Umgebung, die Leute, denn solches ist ansteckend. Das Klima allein kann es nicht sein, denn Myanmar war trotz Hitze anders. Woher dieses zwar freudig und kreativ sprudelnde, aber vollkommen ungeordnete und damit leider meist auch in der Realität wirkungslos versickernde Denken herkommt, das weiss ich nicht genau. Wie Kinder kommen mir die Leute hier oft vor, kreativ, immer wieder Neues ausprobieren, aber meist fehlt die Ausdauer, diese Projekte auch auszuarbeiten. Sobald man irgendwo anstösst, lässt man es fallen und vergisst es.


Immer häufiger spüre ich, dass mir sehr vieles verschlossen bleibt. Diese Hoffnung durch Reisen andere Kulturen wirklich zu verstehen. Besser verstehen bestenfalls, denn kurzfristig taucht man doch etwas ein, verändert sich in seinem Verhalten und Denken.

Gestern traf ich Sarah, wie immer übersprudelnd vor Energie - bei dem Kaffeekonsum - und voller Optimismus. Wie sie das immer wieder schafft! Auch sie stellt Veränderungen fest in Sansibar.

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