Montag, 11. Juni 2007
11. Juni 2007
11.Juni 2007
Gestern waren wir im Josiany Forest, einer der Sehenswürdigkeiten der Insel. Bekannt ist dieser Ort vor allem wegen der dort lebenden kleinen Affen, die sehr selten sind. Diese Affen, Red Colobus Monkeys heissen sie, haben wir auch wirklich gesehen. Eine ganze Herde und offensichtlich waren sich die Tiere derartig an Touristen gewohnt, dass sie sich überhaupt nicht in ihrer Tätigkeit, dem Fressen von jungen Blättern und Blüten, stören liessen. Schon fast beleidigend, mit keinem Blick haben sie unser Erscheinen gewürdigt, da war nicht die geringste Neugier. Den Wald haben wir natürlich auch besucht, doch der war für mich als Botanikerin eher eine Enttäuschung. Ein 50-ig jähriger angepflanzter fast reiner Mahagoniwald, der nun nicht mehr genutzt wird. Trotzdem bleibt er eine Art Monokultur, zwischen den dicht stehenden Mahagonibäumen kommen kaum andere Bäume oder Gebüsch auf. Gerade ein dichter Teppich von Farnen, doch auch hier sind nur zwei Arten häufig vertreten - und ich habe wieder einmal gehofft, nun einmal einen ursprünglichen Regenwald anzutreffen. Ursprünglich war hingegen der angrenzende Mangrovewald, der durch einen Steg gut erschlossen war. Enttäuschend in Wäldern ist aber immer, dass man kaum Tiere sieht, die sind hier einfach zu gut versteckt. Im kleinen Museum dann einige schlechte Illustrationen, so dass man sich vorstellen kann, was man hätte sehen können. In Sansibar scheint es nur noch kleine Säugetiere zu geben, die übrigen haben die Insel gar nie erreicht – oder sind schon längstens ausgerottet. Auch kein grosser Reichtum an Vögeln. Kaum Wasservögel, das ist vielleicht das auffälligste. Wo man doch sonst überall in Meeresnähe Möven, Kormorane, Fregattvögel und wenn es gut geht, sogar Pelikane sieht.
Über die Flora wird im Josiany Zentrum wenig geschrieben. Ich muss mir dringend endlich Literatur beschaffen. Ich habe das Gefühl, dass auf der Insel ausser den Mangrovewäldern wohl am ersten noch die Buschwälder auf trockenen Böden, dort wo der Korallenstein häufig an die Oberfläche tritt, natürlich sein könnten. Etwas ähnlich der Macchia im Mittelmeergebiet. Schön sind dort die zerstreut stehenden Baobabbäume und eine als Schlingpflanze wachsende gelbe Lilie. Die übrigen naturnah aussehenden Wälder scheinen mir eher verwilderte Kokosnuss-, Gewürz- oder Fruchtbaumplantagen.
Die Einnahmen aus dem Josiany Zentrum - es gibt Führer, die einem in den Wald begleiten, ein Restaurant und einen Souvenirladen - sollen zu einem Teil der in den umliegenden Dörfern wohnenden Bevölkerung zugute kommen. Hoffen wir, dass das Geld wirklich dorthin fliesst.
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