Dienstag, 30. Januar 2018

2018.01.20, Sansibar

Mit Muhammad diskutiere ich darüber, dass es einerseits eine ganze Generation Sansibaris gibt, die herumhängt und nichts zu tun hat. Andererseits klagen wir beide, dass es praktisch ein Ding der Unmöglichkeit ist, gute Handwerker zu finden. Auch seine Baustelle kommt immer ins Stocken, ohne beständiges Herumtelefonieren und betteln kriegt man diese Leute fast nicht ins Haus. Viele junge arbeitslose Sansibaris und gleichzeitig unendlich viel Arbeit, die getan werden müsste. Angebot und Nachfrage stimmen überhaupt nicht überein. In den letzten 20 Jahren wurde eine Generation Sansibaris vollkommen falsch ausgebildet. Alle wollen nun in Büros arbeiten, obwohl lange nicht alle dazu fähig sind und es wenige Stellen hat. Das Handwerk hingegen ist sehr schlecht angesehen, praktisch alle Bauleute kommen vom Festland und im Tourismus ist das in vermindertem Masse ebenso. Die Mentalität dieser Leute kann man nicht mehr verändern. Die hängen nun herum, versuchen den Touristen Dienste und Souvenirs anzuhängen, „handeln“ würden sie das nennen als Job, überleben ich, zusätzlich haben sie viel zu viel Zeit und kommen auf dumme Gedanken. Man müsste ganz dringend mit einem neuen Bildungssystem anfangen, denn die Früchte solcher Arbeit lassen auf sich warten, erst eine nächste Generation wird davon profitieren.


Im Kiponda Lukmaan hat es im Moment nur Salontischchen, an denen zu essen ist eine Zumutung. Demonstrativ lasse ich mich auf einem Serviertablett essend fotografieren. Die Handwerker fehlen, die wenigen Guten, die für uns Tische und Stühle machen, haben viel zu viel zu tun.


Keine Kommentare: