Freitag, 26. Januar 2018

2018.01.10, Sansibar


Mein Leben ist voller Überraschungen. Doch das war nun gerade etwas viel, zumal ich nach Neujahr auch noch eine schlimme Grippe kriegte. Und mitten hinein die Nachricht, dass Jojo und Siri bereits in der zweiten Nacht nach meiner Abreise verschwunden seien. Mit Fieber habe ich mein Ticket gekauft und bin dann am Samstag noch rasch zur Ärztin. Die hat mir genügend Medikamente verschrieben und mich für reisefähig erklärt, das war beruhigend.

Nach einem extrem anstrengenden Flug bin ich am Dienstag morgen früh hier angekommen, habe ein paar Stunden geschlafen und dann sind wir bereits auf die Suche gegangen. Einer unserer Handwerker - die waren alle eingespannt - hat von einem Nachbarn erfahren, dass er solch ein rotes Kätzchen in die Vororte in der Nähe des Flughafens gebracht habe. Das habe genervt, sei ins Haus gekommen, er habe Angst gehabt, das kehre zurück, wenn er es nicht weit genug weg bringe. So sind wir Richtung Flughafen gefahren und haben bei dem Laden, den der Mann angegeben hat, angehalten. Es war ein trister Morgen, so wie ich Sansibar kaum kenne, insbesondere nicht im Januar, eher kühl, windig mit schwerem schwarzem Himmel. Ebenso deprimierend wie in der Schweiz, nur weniger kalt. Beim ersten Lädelchen, wo Leute herum gestanden sind, habe ich mein Plakat mit den Fotos und der Telefonnummer - ich habe einen Finderlohn versprochen - gezeigt und gebeten, das Plakat aufzuhängen. Bereits beim 4 Laden, etwa 200m von der ursprünglichen Stelle entfernt, hat ein junger Mann das Plakat genommen und ist im Haus verschwunden. Eine Frau mit dem Jojo in der Hand ist aufgetaucht. Erst war ich nicht sicher, ob er es war, denn er blickte sehr apathisch drein, aber der Bauch mit den roten Punkten......, da hat er mich auch schon erkannt. Diese Freude, das habe ich noch nie erlebt, der ist fast in mich hinein gekrochen. Wir haben anschliessend einen der Handwerker, der auch im Quartier auf der Suche war, eingesammelt und de  r Gruppe Buben, die ihm dabei half, etwas Geld gegeben und sind nach Hause gefahren, denn der Siri, den habe man nicht ausgesetzt, der war auch zu scheu und liess sich kaum fangen.


JoJo ist in dem Monat als ich weg war gewachsen und die Augenfarbe hat sich
zu Bernsteingrün gewandelt, seine Stimme ist etwas männlicher geworden.
Nun warte ich hier, bis der Kleine gross genug ist, damit er einen Chip eingepflanzt haben kann und gegen Tollwut geimpft ist. Anschliessend müssen wir warten, bis sich Antikörper gebildet haben, die man nachweisen kann. Wo ich einen Tierarzt finde, der das alles machen kann, weiss ich noch nicht, doch ich werde Jojo nicht mehr alleine hier lassen. Dass Katzen vor allem an Orte fixiert sind und ans Futter, das habe ich vorher geglaubt, ich denke, der würde mir überall hin folgen.

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