Dienstag, 2. Februar 2016

Wie man den Wert einer Arbeit berechnet

Angestellter im Passfotoladen zeigt vollen Einsatz

Die Frau, die mir meine Füsse pflegt und schliesslich
die Nägel blau färbt, die kann ich wirklich empfehlen

 
Der Lukman soll eine Gesellschaft werden, schon deshalb wird eine Buchhaltung wichtig. Neben Salum und Othman und Agba möchte sich auch mir Kanzu beteiligen. Ich nenne ihn so, weil er mit diesen Männerröcken handelt, eigentlich Ali, und ebenfalls ehemaliger Schulfreund der beiden. Er hat übriges Geld und möchte das investieren, Geldgeschäfte werden hier meistens ohne Banken erledigt. Es geht nun um die Löhne von Salum und Othman. Othman meint, er brauche 1.5 Mio. Tansanische Shillings um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das sind umgerechnet rund 750.- Schweizer Franken. Zuviel findet Agba, das sei seine Arbeit nicht wert, aber auch sie brauche einen Lohn. Wir machen ihr klar, dass sie ohne zu arbeiten keinen monatlichen Lohn beziehen könne. Allenfalls könne man Vorbezüge auf den jährlichen Gewinn machen. Dieselbe Lösung schient für Othman geeignet. Ein Teil Lohn, ein Teil Vorbezüge, denn sonst geht die Sache nicht auf. Auch wenn die Löhne der Angestellten diskutiert werden, geht es vor allem darum, wie viel jemand benötigt um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Hamisi habe ein zweites Kind bekommen und brauche deshalb mehr Lohn. Und einem Angestellten in der Küche, der gut arbeitet und wenig verdient, möchte Franziska gerne den Lohn erhöhen. Bereits 200'000.- TS pro Monat kriege der? Das sei doch genug. Schliesslich studiere er noch und wohne Zuhause. Der brauche doch nicht mehr Geld, findet Othman. - Offensichtlich kann man hier nicht von Leistungslöhnen sprechen das ist ein anderes System. Irgendwie sympathisch. Nur fördert es leider das gewissenhafte Arbeiten überhaupt nicht.





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