Mittwoch, 22. Mai 2024

17.Mai 2024, Utengule Coffee Lodge

Im Flughafen von Mbeya. Ein ganz neuer, kleiner, aber zweckmässiger Flughafen. Glasfronten auf beiden Seiten geben den Blick frei in die Weite des Rift Valeys.

Immer Chinesen, hier überall, und die sehen gar nicht wie Urlauber aus. Das Rift Valey ist  auch ein Gebiet für Goldminen. Und Farmen.


Gestern ist in der Utengule Lodge ein älteres deutsches Ehepaar mit einem riesigen Camper angekommen. Ich bin neugierig. Ja, das sei ihr eigener, den hätten sie nach Südafrika verschiffen lassen. Was südlich von Tansania ist, haben sie bereits in mehreren Reisen erkundet. Seit dem Norden Namibias, wo die Leute sehr arm seien, sei das Rift Valley, sie sind ja gerade erst aus Malawi in Tansania angekommen, die reichste Gegend. Nein, keine Probleme mit dem campen, man finde eigentlich immer etwas. Es gäbe auch eine gute App, wo sich Camper gegenseitig Tipps geben würden und die Orte und Strecken bewerteten. Sicherheitsbedenken haben sie keine. Einzig hoffen sie, dass ihre Gesundheit mitmache. Sie wollen ja bis im nächsten Frühjahr zurück in Deutschland sein. Alles fahren.  Äthiopien und Sudan gingen nicht, zu gefährlich, auch kriege man die Kaution, die man bei der Einreise bezahlen müsse, immerhin im Wert des Autos, nicht zurück. Dies wissen sie aus ihrer Camper App. Auch bei Israel und dem Libanon, wollen sie ihre Route später beschliessen, da müsse man abwarten. Die beiden haben Biss, das muss ich sagen. Sie haben im Sinne, irgendeinmal - ohne den Camper - noch zwei Wochen nach Sansibar zu kommen. Ich gebe ihnen meine Nummer und bin gespannt über ihre Erlebnisse - obwohl sie keine grossen Schwätzer sind.



Die Besitzer der Utengule Coffee Farm und Lodge.

Erst treffe ich Hans, den Schweizer Teilhaber und Boss hier, es ist ein nützliches, nicht herzliches Gespräch. Nein, unsere Wege haben sich bisher nie gekreuzt. Obwohl sie eigentlich durchaus hätten können.

Gestern dann seine Dänische Frau Monika, beide auch ab und zu in Sansibar, das Zanzibar Coffee House gehört auch dazu, doch sind wir uns in all den Jahren nie begegnet. Schweizer suchen sich im Ausland nicht. Dank Monika komme ich dann doch noch zu Lesestoff, es gibt ein Gestell, das die Corona Zeit überlebt hat.

Heute morgen früh - ich will mich ein letztes Mal aufmachen den anfangs steilen Hang hinauf zu wandern - treffe ich dann noch den Thomas, einen Aargauer Agronomen und Mitbesitzer der Farm, der auch seit 30 Jahren in Tansania lebt und mit einer Einheimischen verheiratet ist, ein sehr sympathischer Typ. Bei einem guten Kaffee haben wir ein angeregtes Gespräch über Landwirtschaft, die Sicht der Biologen und diejenige der Agronomen. Er scheint mir ökologisch angehaucht zu sein, hat mindestens  Verständnis dafür, doch man sei keine NGO, das Geschäft muss rentieren.

Biologischer Anbau von Arabica Kaffee sei nicht möglich, doch habe man den Einsatz von Pestiziden schon reduziert. Und Kupfer gegen den Hauptfeind, die Pilzkrankeiten, wie man das beim biologischen Weinbau macht, das sei ja schon gut. Aber eben auch nicht gerade nachhaltig. Das Kupfer verbleibe in den Böden, mit der Zeit seien die damit vergiftet, viele Pflanzen könnten nicht mehr gedeihen und das Vieh dürfe dort nicht weiden, es würde sterben. Doch merkwürdigerweise seien die Reben resistent gegen Kupfer, weshalb man dort spritzen könne. Wir sind uns einig, dass sowohl Kaffee, wie Wein nicht lebenswichtige Güter seien, man könnte darauf verzichten. - Doch wollen wir das?


Auf weniger Fläche durch intensiveren Anbau mehr zu produzieren halte Flächen frei, die man der Natur überlassen könne, auf der Utengule Farm seien es 60% der Fläche, die steilen Waldhänge. Oder das, was davon übrig geblieben ist. Dieser Hangwald wird von den Einheimischen trotzdem genutzt. Thomas klagt über weidendes Vieh. Vieh sehe ich hier wenig, aber die Leute nutzen die Wälder intensiv zur Brennholz-Gewinnung und dies seit langer Zeit. Das sieht man den Wäldern an, grössere Bäume haben abgehackte Äste, Kleinere werden mit der Machete gänzlich abgehackt. Ich denke, die Einführung von Solarkochern oder mindestens Gas, würde der afrikanischen Landschaft stark helfen. Mit dem Bevölkerungsdruck ist die Brennholz-Gewinnung meiner Meinung nach ein wichtiger Faktor der Zerstörung der Wälder. - Allerdings kann man dann nicht einfach Geld spenden, in Kocher umwandeln und diese der Bevölkerung schenken. Afrikaner sind sehr konservativ und auch misstrauisch unserem Tun gegenüber. Die muss man überzeugen, dass das etwas Gutes ist, das braucht Erziehung, Geduld und Zeit. Gerade dort scheitern leider viele Entwicklungsprojekte. - Das wertvolle Bau- und Möbelholz ist seit langem aus den Wäldern herausgeholt worden, dickere gerade Stämme von Edelhölzern sehe ich keine. Allerdings weiss ich auch nicht, wie stark diese in der Gegend verbreitet waren.

Es ist sehr trocken hier. Ende August sei alles verdorrt, meint Thomas, und die Bäume hätten keine Blätter mehr, wie bei uns im Winter. Dann sei auch die Zeit der Brände. Kleine kontrollierte Brände brauche es ja, die meisten Baumsamen könnten erst nach Feuer keimen, eine Verjüngung des Waldes gebe es nur so. Doch grossflächig und angezündet, wie das jetzt geschehe, schade auch dies den Wäldern.

Thomas ist der Boss der Kaffeerösterei und Abpackerei in Daresalaam, er gibt mir seine Adresse. Er lebe mit seiner Frau gleich neben der Rösterei. Sansibar - er hat das Zanzibar Coffee House 2005 renoviert, wir hätten uns wirklich begegnen sollen - sei nun verdorben vom Tourismus, all die Bautätigkeit. Ich gebe ihm recht, doch auch Daresalaam habe sich in den letzten 20 Jahren extrem verändert. Wir sind uns einig, dass die Entwicklung in Tansania - und wohl auch in anderen afrikanischen Ländern - in den letzten 20 Jahren extrem vorangeschritten sei, quasi explodiert. Mit Vorteilen und Nachteilen. Doch, vielen Leuten geht es jetzt hier besser. - Doch wenn ich an meine Begegnungen zu Fuss auf dem Land denke, gibt es eben auch eine immer grössere Spaltung zwischen arm und reich, das sind verschiedene Welten. Und wahrscheinlich lebt eben doch immer noch der grössere Teil der Bevölkerung verborgen im Land in grosser Armut, die Jungen wollen weg, suchen Arbeit und Bargeld.




Auf dem Weg Richtung Mbeya Peak auf der untersten Terrasse in Idugumibi.


In der Tasche meiner leichten Jacke - die ist jetzt wieder überflüssig, war aber in Utengule sehr nützlich - finde ich ein paar Erdnüsschen, die mir die zwei lächelnden, fast zahnlosen Alten, ein Paar, beim Aufstieg geschenkt haben. Sie sind unterwegs zu ihren Feldern im Tal. Das sind immer wahnsinnig schöne Begegnungen, die meisten Leute hier sind freundlich. Nachträglich frage ich mich, ob ich ihnen nicht etwas Bargeld hätte geben sollen, denn daran mangelt es hier. Aber dann wären sie vielleicht bereits verdorben worden und hätten dann jeden Weissen um Geld angegangen. Oft weiss ich hier nicht recht, was richtig wäre.......

Nach dem steilen Aufstieg durch den lichten Hangwald kommt man auf eine Terrasse, die mit kleinflächigstem Ackerbau überzogen ist. Dazwischen, weit zerstreut, unverputzte Häuser, zum Teil grösser oft in einer Hofanordnung. Viele haben neue Wellblechdächer, manche sind am zerfallen, doch gibt es auch ein paar ganz neue verputzte und gestrichene Häuser. Oft steht dann ein Motorrad oder sogar Auto davor. Manche Bauern scheinen doch mit dem Kaffeeanbau auch reicher zu werden. Ich treffe vor allem alte Leute an, selten Kinder, die sind wohl in der Schule, auch jüngere Erwachsene kaum. Gut möglich, dass die nun, während der rund 3-monatigen Kaffeeernte alle in irgend einer Kaffeeplantage arbeiten, auch hier oben hat es eine grössere Kaffeefarm. Mein Ziel, bis zum nächsten Dorf Ihombe zu gelangen erreiche ich zwar nicht, die Zeit ruft, zurück zum Flieger, doch picknicke ich in einem Wald mit Sicht auf den Mbeya Pick, den höchsten Berg hier. - Ich bin stolz, wie ich mich ohne Karte in der Landschaft zurecht finde, erst hatte ich etwas Angst, mich zu verlaufen. Doch die App maps.me erweist sich als sehr nützlich, das kann ich empfehlen. Karten werden auf das Telefon geladen, so dass man anschliessend nur noch GPS Empfang braucht und der  ist selbst hier sehr gut. Die Karte der Fusspfade, es hat ja kaum grössere befahrbare Wege, ist zwar ungenau, man sieht aber trotzdem, ob man sich in der richtigen Richtung bewegt. Kleine Fusswege gibt es sehr viele, die sind austauschbar.




Auf dem Weg Richtung Mbeya Peak, den ich heute nicht erreichen werde, auf der ersten Terrasse in Idugumbi.


Im Flugzeug nach Daresalaam. Sehr lange fliegen wir über stark genutzte Flächen, man sieht dies aus der Luft sehr gut, erst Richtung Iringa sehe ich grössere zusammenhängende Waldflächen, im übrigen sieht es etwa aus wie in der Schweiz. - Oder schlimmer. Aus der Höhe sind viele sich windende Flussläufe sichtbar, die nun aber offensichtlich verlandet sind. Dunkelgrüne, geometrisch begrenzte Flächen stechen aus der Landschaft hervor. Irgendwelche Farmen. Es könnte Kaffee sein, aber auch Tee, oder Edelholzanbau. In Afrika ist Grossgrundbesitz immer noch verbreitet. Heutzutage kommen die Besitzer auch aus Asien.

Wir überfliegen einen grösseren mäandrierenden Fluss, den ich an einem charakteristischen Knick als Rufji River zu erkennen glaube. Doch Richtung Meer sehe ich eine grosse, seicht aussehende Wasserfläche, die ich auf den Karten nirgendwo finde. Wurde denn dieser umstrittene Staudamm nun doch gebaut? - Später im Internet finde ich heraus, das zwei Staudämme bereits existieren und zwei neu gebaut werden sollen, darunter das umstrittene. Die Wasserfläche, die ich aus dem Flugzeug sehe, muss das überschwemmte Land sein, das im April nach langen Regenfällen, man musste den Staudamm sicherheitshalber etwas entleeren, überflutet worden ist und riesige Schäden an Kulturen und Häusern verursacht  hat. - Zurück ins Flugzeug. Dann endlich wieder eine grössere Waldfläche, die unberührt scheint aus der Luft. Doch selbst hier trockenere baumlose Flächen, doch kann ich keine Spuren von Landwirtschaft aus sicher der Luft entziffern. Nun wird bereits der Anflug auf Daresalaam verkündet, diese grösste Waldfläche auf dem Flug nach Mbeya, muss nahe an der südlichen Stadtgrenze beginnen und ist dort sicher auch dem Bevölkerungsdruck und dem explodierenden Daresalaam ausgeliefert.


Die Landschaft sieht von oben, doch recht leer aus, wenige Waldflächen sind übrig geblieben

Plantagen, erkennbar an den rechtwinkligen Grenzen.

Bereits beginnt Daresalaam. Wir erreichen die Stadt in Rekordzeit, mit starkem Rückenwind, SüdWestpassat.

Übernachtung im Slipway auf der Msasani-Halbinsel. Hier wohnen die meisten Weissen und hier sind die meisten Organisationen und NGO's angesiedelt. Was für ein Kontrast zu heute Morgen. Das könnte in einer Grossstadt irgendwo auf der Welt sein.

Sonnenuntergang von der Westseite der Msasani-Halbinsel in Daresalaam aus.



Utengule, 16.Mai 2024

Robert Valser: "Für die Katz" ist das Buch, das ich - wegen des Titels, der passt, - kurzerhand eingepackt habe. Etwas zum Lesen ist immer gut. Allerdings stelle ich hier fest, dass ich Valsers Schreibstil nicht wirklich mag, all die Verniedlichungsformen, und seine manchmal zwar witzige, für mich aber oft auch unpassende Wortwahl. Etwas wie Skizzen, die zwar etwas zeigen, doch bleibt der Inhalt unvollständig, verschwommen. Das kann man durchaus mögen. Ich merke, ich mag es im Moment nicht.


Ich habe gedacht, auch mit meinem i-pad Bücher lesen zu können, Zeitungen ebenfalls, und mich klug machen zu können über die Gegend, in der ich jetzt bin, dem Rift Valley, am südlichen Fuss der nördlichen Kette, die Sonne kommt morgens nur zögerlich über den Bergzug, was eine angenehme Frische bewirkt. Hier geht es gegen die kalte Jahreszeit zu, vergleichbar mit unserem Herbst, doch ist das Klima auch stark von den Regenzeiten  bestimmt. Jetzt ist es trocken. Der Regen scheint um die Weihnacht herum zu fallen - hat mir jemand gesagt - jemand anderes, bis im April. Es wäre doch schön, wenn ich das nun im Internet verifizieren könnte.

Das allerdings geht schlecht, denn Afrika wurde vor rund einer Woche vom Internet abgehängt. Zwar nicht gänzlich, doch 2-3 Tiefseekabel bei Djibuti sind im Februar gebrochen, zwei weitere nun in Südafrika. Das bewirkt einen starken Kapazitätsverlust, schreibt mir Jan von der Swisscom. Und ich merke, wie abhängig wir sind, wie süchtig - auch ich selber. Ohne zu lesen alleine zu reisen, das hätte ich mir auch früher nicht vorstellen können. An Bücher zu gelangen ist aber unmöglich. Offenbar wurde hier die ganze Bibliothek, die solch ein Ort normalerweise mit zurück gelassenem Lesestoff von selber aufbaut, kurzerhand während der  Covid Zeit vernichtet, Ansteckungsgefahr. Auch kein Reiseführer zur Gegend hat das überlebt.


So versuche ich es mit Skizzieren, seit langem das erste Mal, doch meine Finger sind ungelenk. Ich sehe zwar, was ich möchte, kann es aber nicht in Gezeichnetes umwandeln. Gestern, bei meinen ersten Versuchen, war ich zwar sehr zufrieden mit mir, merkte bei jeder der drei Skizzen, wo ich Fehler gemacht hatte, wollte bei der nächsten verbessern. Heute nicht mehr. Ich will bereits wieder zu viel. Wenn die Fähigkeiten, der Geschwindigkeit zu sehen was falsch ist, nicht folgen, dann bin ich enttäuscht.


Also schreiben. Und vielleicht etwas später, bevor es richtig heiss wird, doch nochmals den Hügel hoch Richtung Mbeya Pick. Oder mit einem Auto nach Mbeya fahren und eine Buchhandlung suchen, guter oder zumindest spannender Lesestoff würde mir guttun.


Heute morgen habe ich die zwei älteren Herren, die auch bereits seit drei Tagen hier übernachtet haben gefragt, ob sie beruflich hier seien oder in den Ferien ? Die beiden - in meinem Alter, also alt, stehen immer frühmorgens auf und fahren bereits um 7 Uhr mit einem Auto weg, das sieht nach Arbeit aus. - Nein, Ferien, meint der eine, der Südafrikaner, heute würden sie nach Sambia hinüber fahren. Eine weite Fahrt. Hier werden Touren angeboten, sicherlich interessant, doch die kürzeste bedingt gut 3 Stunden Autofahrt auf holprigen Strassen. Das finde ich nicht wirklich erholsam, weshalb ich mich zu keiner Tour entschliessen kann.

Der Südafrikaner meint anschliessend, ja schon anstrengend weit, aber sehr interessant. Sie seien Farmbesitzer - der andere ein Amerikaner, der spricht nicht - und würden hier Farmen anschauen, Geflügelfarmen. - Wegen ökologischem Kleinfarming, der Haltung von wenigen Tieren mit wenig Chemie? Ja. Aber dann später, als ich sage, ich hätte mir die Kaffeefarm romantischer vorgestellt. Keine Monokulturen, Arabica Kaffebäume, die auf Mannshöhe gestutzt werden und alle 6 Jahre auf Bodenhöhe zurückgeschnitten, weil jüngere Triebe höhere Erträge bringen. Das ist für mich dasselbe wie Hochleistungskühe, die möglichst viel Milch geben müssen. Chemie brauche es auch, erklärt mir der Guide Lukas auf der Kaffeetour, die Arabica Pflanzen seien sehr empfindlich auf Pilzkrankheiten und andere Schädlinge, ohne Einsatz von Pestiziden sei es nicht möglich. Und regelmässig würden Bodenproben genommen und in ein Labor gesandt, das ihnen Empfehlungen für die Düngung gebe. Item, nicht gerade, wie ich mir diese Farm vorgestellt habe, ich Naivling. - Zurück zu den zwei Farmern. Ja, die Leute, die selber nicht im Geschäft seien, die wollten immer Ratschläge geben, wie man es machen müsse, auch bei den Rindern. Doch wenn man sich im Geschäft auskenne, dann wisse man, dass dies romantische Ideen seien und nicht funktioniere. - Ich sei eben Biologin, von der anderen Seite, bemerke ich, und damit versandet das Gespräch.....

Weshalb ich das erwähne: Ich denke, wenn man mit so unterschiedlichen Ideen und Zielen herumreist, muss man auf der gleichen Route auch ganz anderes erleben. Ich selber habe hier keine Hühnerfarm gesehen, auch keine gesucht. Die Hühner in den Feldern und zwischen den Häusern der Einheimischen scheinen mir erwähnenswerter zu sein.



Hochleistungssport-Kaffeestauden brauchen Düngung und Pestizide.




Sehr romantisch sieht es nicht aus auf einer Kaffeefarm. In Reihen stehend und immer schön auf mannshöhe zurechtgestutzt, gibt es den höchsten Ertrag.

Der Barista Lukas bereitet die Kaffeproben zur Degustation vor.

Ein Teil der Kaffeeverarbeitung

Vorgestern habe ich also die Kaffeefarm besucht, die zwei Guides wussten viel Interessantes zu berichten. Arabica ist die Kaffeegruppe, die die besten Preise erzielt, am aromatischsten sein soll, aber eben auch weitaus am empfindlichsten gegen Krankheiten. Das ist die Sorte, die hier im Rift Valley angebaut wird, das Klima scheint hierfür perfekt zu sein, der hiesige Kaffee kriegt regelmässig Preise. Robusta - wie der Name es antönt - ist robuster, braucht weniger Chemie, er wird in tieferen Lagen angebaut, hier sind wir immerhin auf 1300m. Robusta gibt starken und bitteren Kaffee mit weniger Säure. Leider gibt es ausgerechnet diesen Typ Kaffe nicht in der Degustation, ausgegangen und bestellt. Schliesslich der Liberia Kaffee, das sei der billigste und robusteste, aber leider auch am schlechtesten bezahlt, ein etwas wässriger Geschmack, bei der Degustation kann ich dies bestätigen. Die Degustation selber ist sehr interessant, eigentlich mit einer Weindegustation vergleichbar. Erst bereitet der Barista Peter die verschiedenen Sorten und Kaffeekirschen-Verarbeitungsarten zu. Den Schaum auf dem Kaffee schöpft er ab, der störe, kein Zucker, keine Milch natürlich. Man versucht den Kaffee nun Teelöffelweise. Gar nicht so einfach die verschiedenen Geschmäcker zu unterscheiden, doch offenbar gibt es Kaffeetester, die gleich wie Önologen die Qualität bewerten können. Einzig den Liberia erkenne ich und von den drei Verarbeitungsarten des Arabica finde ich die nasse Verarbeitung, bei der den Kirschen erst die zwei äusseren Schichten weggenommen werden und anschliessend die Bohnen getrocknet, am besten. Wenn die Kirschen als ganzes getrocknet werden und später von den Hüllen befreit, gibt das zwar viele Aromen, doch auch viel Säure, die mich persönlich stört. Der mittlere Weg, entfernen nur der äussersten Schicht, dann trocknen, soll einen süsslichen Kaffee geben, mir persönlich hat auch der zu viel Säure.

Eine Wissenschaft also steckt hinter dem Kaffee, denn anschliessend kommt es ja noch auf das Mischen der verschiedenen Sorten und auf das Rösten an, und schliesslich auch noch auf die Zubereitung des Kaffees, all dies hat einen Einfluss auf den Geschmack. - Was ich bestätigen kann ist die Tatsache, dass der Kaffee, der hier in der  Utengule Coffee Lodge serviert wird sehr gut schmeckt. 80% Arabica, 15% Robusta, 5% Liberia. Gut ist er sogar in der französischen Zubereitungsart, wo das Pulver in einer Kanne herunter gedrückt wird.


Frühstückspause. Avocado Toast mit pochierten Eiern, sehr guter Kaffee und Früchte. leider auch hier keinen Käse, obwohl es doch Kühe hat. Offenbar ist die Käserei hier nicht bekannt.


In der Utengule Coffee Lodge arbeiten sehr viele Leute, viel zu viele finde ich, aber es ist jetzt offenbar nicht Hochsaison mit rund 5 Gästen pro Nacht, die man alle wenig sieht, wohl immer unterwegs. Gestern treffe ich erstmals diesen ominösen Schweizer, Hans, den Besitzer, er besitzt auch das Sansibar Coffee House und die Farm hier. Ich habe schon viel von ihm gehört, ihn aber noch nie getroffen. Er hat offenbar ebenfalls von mir gehört. Ob ich die Frau sei, die für die Katzen schaue? Nicht weiter erstaunlich, so viele Schweizer gibt es ja nicht in Sansibar und den Fluri kennt er offenbar gut. Hans ist überhaupt nicht wie ich mir das vorgestellt habe, breitkrempiger Hut, auch sehr geschäftig, er hat wenig Zeit. Nein, ein Betrieb ohne Ausländer, das gehe hier nicht. Es brauche einen Weissen um ein Geschäft zu managen, sie seien ja keine NGO, es gehe um Profit. Er habe in all seinen vier Geschäften hier in Tansania, in Sansibar, Daresalaam und der Lodge und der Farm in Utengule, Weisse als Direktoren. Offenbar ist er mit Südafrikanern besser gefahren als ich, in der Coffee Lodge, aber auch in Sansibar, hat es ein Südafrikanisches Management.


Was mich zurück zu meinen Problemen bringt. Wie könnte ich mich vor der zu grossen Arbeitslast befreien? Ich merke, dass die Leitung der Klinik und des Strassenkatzenprojektes einerseits, andererseits aber die Leitung des Nature Care Charitable Foundation mit den Bauvorhaben und der geplanten Vergabung von Geldern an Organisatoren, die im Umweltbereich Intelligentes machen, einfach zu viel ist für mich. Mein Gehirn macht da nicht mehr mit. Insbesondere mit all den technischen Herausforderungen. Kein Computer während Wochen, dann auch noch kein funktionierendes Internet. Irgendwie bin ich im Alter dünnhäutiger geworden. Eigentlich müsste das doch andersherum sein?


Der Mais ist jetzt vertrocknet und bildet Stützen für die Bohnen.

Ein Sendeturm selbst hier oben, obwohl ich noch nicht sehr viele Leute mit Handys sehe.

Die kleinen Häuser hier sind aus unverputzten gebrannten Lehmziegeln gemacht und haben jetzt meist Wellblechdächer und oft auch Glasfenster. Auf 1300m wird es kühl in der kalten Trockenzeit von Juni bis August.

Gestern bin ich den Hügel hinauf gewandert durch den lichten Wald, bis ich zum nächsten Dorf, Idugumbi hinauf gekommen bin. Das ist etwas abenteuerlicher als bei uns, keine Schilder, keine Wanderwege, doch merke ich, dass die Trampelpfade durch den Wald alle hinauf führen und nicht plötzlich enden und dass man nicht so leicht verloren gehen kann. Als der Steilhang endet beginnen die ersten kleinparzellierten Felder. Mais, der ist jetzt geerntet, die Stauden trocken, er dient einer Bohnenart als Stütze, das habe ich sehr ähnlich bei den Indios in Südamerika gesehen oder auch in tropischem Gebirge in Myanmar. Sonnenblumen, ebenfalls bereits trocken, und frisch gepflanzt Maniok. Hier oben wird wenig bewässert, da gedeiht jetzt nicht mehr viel. Viele Steine in den Feldern, auch zu groben Mäuerchen aufgeschichtet. Und zuoberst ein Sendeturm. Die moderne Technologie macht auch hier nicht halt. Die Häuser aus unverputzten gebrannten Lehmziegeln haben jetzt meist Aluminiumdächer, im allgemeinen auch Glasscheiben, hier wird es in der kalten Jahreszeit - von Juni bis Ende August - recht kühl. Die kleinen Gehöfte wirken gepflegt, Musik tönt aus ein paar Häusern, Kühe, Ziegen und Hühner, aber keine Katzen. Nirgendwo. Die Weiler wirken sauberer als in Sansibar, doch entlang der Trampelpfade sehe ich erste weggeworfene Petflaschen, Errungenschaften der modernen Zeit. Eines der Häuschen ist offen gegen die Strasse, ein winziger Raum, ich erkenne dies als Laden, 4 Plastikstühle hat es ebenfalls. Wasser gibt es, auch Süssgetränke und Bier, allerdings nicht kalt. Ich kaufe eine Flasche Wasser und ein Stück eines süsslichen fettigen Gebäcks, gar nicht schlecht. Schon bald sitzt ein Mädchen mit einem Kleinkind neben mir, verlangt nach einem Süssgetränk, das ich spendiere, und will mit mir sprechen. Trotz meinem schlechten Swahili entwickelt sich ein Gespräch. Doch, etwas Englisch habe sie gelernt, sie sei in die Secundary School gegangen. 24 ist sie, also kein Mädchen mehr und der 1-jährige Knabe ist ihr eigener. Sie fragt nach Arbeit, wie alle Leute hier oben, ausser dem Ackerbau für den Eigenbedarf scheint es keine Arbeitsmöglichkeiten zu geben. Einzig der Kaffeeanbau - hier auch auf winzigen Parzellen - bringt Bargeld ein. Das man braucht, wenn man sich Süssgetränke kaufen will. Mobiltelefone werden kaum gezückt, doch sehe ich selbst hier auf Distanz kommunizierende Leute herum laufen. Fortbewegungsmittel sind die Füsse. Eine Weile wandere ich mit zwei älteren Frauen, ihr Gepäck in einem Beutel  auf dem Kopf. Auch die Angestellten der Lodge kommen meist zu Fuss zur Arbeit, manche von weit her. Für diejenigen, die Geld haben, liegt eine Mitfahrt auf einem Motorrad drin.

Die Stimmung in diesem düsteren kleinen Raum, gleissendes Licht flutet von der Strasse herein, die vermag ich nicht richtig wiederzugeben, ich wollte mir das doch merken. Drei neugierige junge Frauen, ein Säugling und ich. Ob ich Kinder habe? Nein meine ich, ich liebte die Freiheit und sei nun sowieso zu alt. Worauf unter den Mädchen ein rätseln herum geht, ob ich nun eine Frau oder ein Mann sei. Alle staunen über meine weisse Haut. Ein strenger Geruch nach Schweiss liegt im Raum.


Dies hat mich übrigens auch bei der Kaffeedegustation erstaunt. Obwohl durchaus feinnasig, das braucht es für diesen Beruf, schliesslich hilft die Nase dem Gaumen beim testen, war der Körpergeruch im Raum für mich unangenehm. Wahrscheinlich sind wir Weissen degeneriert, wir mögen unseren eigenen Körpergeruch nicht. Für Tiere ist der doch wichtig. Meine Katzen bringen mich damit zum Verzweifeln. Zu viele sind es  bei mir oben in der Wohnung, zum Glück ist die sehr offen. Alle versuchen ihren Geruch zu hinterlassen indem sie sich an Ecken reiben, an meinen Beinen oder sich auch gegenseitig reiben und lecken. Unangenehmer noch, dass viele der Männchen, selbst Weibchen, mit Urin markieren. Offenbar mögen die ihren spezifischen Geruch. - Bei uns Weissen ist der gar nicht beliebt, wird weggewaschen und  mit Parfums überdeckt.


Apropos Gerüche. Ich mag den Geruch der Pflanzen, der Erde im Wald, er erinnert mich an die Schweiz, insbesondere das Tessin im Herbst. Und Herbst ist es ja auch hier, es geht den kühlsten Monaten Juni, Juli und August entgegen.


Doch, sehr interessant, der Tag. Sambia, aber auch Malawi, beide hätten sie besucht,  verschiedene Arten des Anbaus, verschiedene Agrikulturen. - Ob er denn Agrikultur studiert habe, frage ich den Südafrikaner? Nein, ein einfacher Farmer sei er, betont der Farmer, nicht zum ersten Mal. -  Ich finde es immer noch merkwürdig, dass man mit solchem seine Ferien verbringen kann.

Am Abend fällt das Licht schräg durch die Bäume

Arbeitsende auf der Utengule Coffee Farm, die Ernterinnen gehen zu Fuss nach Hause.


Ein Spaziergang in den späten Nachmittagsstunden, ich mag diese Zeit, wenn das Licht schräg zwischen den Bäumen herunter fällt. Richtung Kaffeefarm windet sich der Weg durch den lichten Wald, dann hinunter auf die Strasse, wo die Frauen eben die Kaffeekirschenernte beenden und nach Hause laufen. Eine Weile laufe ich mit zwei Männern mit, die zwei Esel nach Hause treiben. Die haben zwischen den Kaffeestrauchreihen als Tragtiere gedient. Die zwei Tiere sehen gut gepflegt aus, keine Wunden und werden auch nur selten mit dem Stock vorwärts getrieben, dann wenn sie beginnen Gras zu fressen, sie laufen frei vor den Männern her. Wie immer bin ich erstaunt, wie fröhlich die Menschen hier sind. Lachen, oft auch singen. Ich kaufe den beiden eine Zuckerrohrstange, die sie freudig entzwei brechen und teilen. Für jeden Esel ein handlanges Stück meine ich. Ja meint der eine, ich hoffe, sie werden es tun. Dann zurück Laufen mit den Frauen, die gepflückt haben, viele sind das, auch sie nach dem langen Arbeitstag immer noch fröhlich und munter. Und natürlich neugierig, wer ich bin. Auf dem  Nachhauseweg, für viele sicher eine Stunde laufen, sammeln manche noch Brennholz ein, denn die Arbeit ist noch nicht fertig, zu Hause muss gekocht werden. Manche Frauen tragen Kleinkinder auf dem Rücken. Die grösseren Kinder beaufsichtigen einander selber während des Tages. Und wenn die Mutter nach Hause kommt, hat sie kaum viel Zeit und macht Aufgaben mit ihnen, wie sollte sie auch. Und doch lachen die Menschen, singen und sind zufrieden. - Doch könnte ich zurück kehren zu solch einem bescheidenen Leben?  Unzufrieden werden die Menschen erst, wenn sie eine Ahnung davon haben, wie ein anderes Leben aussehen könnte. Und dies kommt unweigerlich mit dem Internet und den Social Medias zu ihnen. Früher oder später. Hier zum Glück noch nicht stark. 


Gestern bin ich an einer Missionsstation vorbei gegangen. Mittag, die Lehrer strömten vom Schulhaus herab, die Schüler auch, ebenfalls Erwachsene, es ist ein College, nicht Kinder. Ich frage nach einer Toilette und werde zu einer einfachen, aber durchaus sauberen geführt und anschliessend eingeladen, mich mit ihnen auf die Holzbänke unter den grossen Bäumen neben der Kirche zu setzen. Eine Frau verkauft Bananen und Papayas, süss sind sie. Trotz meinem schlechten Swahili schaffe ich es, einfache Gespräche zu führen. Aus Sansibar? Die Sansibaris, die würden selbst von den Festländern einen Pass verlangen. Ich spüre eine Unzufriedenheit gegenüber den Inselbewohnern, die ja nun auch noch die Präsidentin bestellt haben - genau gleich wie auf der Insel selber gegenüber den Festländern. Es ist immer interessant, die Sachen von zwei Seiten zu sehen, besser zu hören. Ich gebe mir eine Weile Mühe mitzuhalten, Politik, nicht nur über Tansania. Nach einer Weile wird mir das zu anstrengend und ich verabschiede mich.


Dienstag, 21. Mai 2024

13.Mai 2024

oben: Genau über dem Dorfhaus sieht man die höchste Bergspitze, den Mbeya Pick. Ich habe es nicht bis dort hinauf geschafft.

rechts: Ausblick von der Utengule Coffee Lodge über die Weite des Rift Valleys zur südlichen Bergkette


13.Mai

Die Arbeitslast hier übersteigt meine Kräfte und so musste ich heute dringend in ein Flugzeug steigen und in den Süden fliegen auf eine Kaffeefarm in der Nähe von Mbeya. Man möchte ja seinen 68igsten Geburtstag nicht unbedingt mit einem Burn Out feiern.



Schattige Wege führen auf die ersten Hügel hinauf


Ich war noch nie im Landesinneren und im Süden,  Rift Valley Gegend, Berge am Horizont, die Landschaft erinnert mich etwas an die Schweiz, insbesondere ans Tessin, doch im Tessin fehlt die Weite, ähnlich sind einzig die bewaldeten Steilhänge. - Doch, ich mag es, Berge am Horizont zu sehen. Obwohl das Meer natürlich auch schön ist. Dass die Kaffeefarm und dazugehörige Lodge einem Schweizer gehört, hilft sicher auch noch, mir eine Art Heimatgefühl zu geben. Obwohl dann eben doch vieles nicht funktioniert. Zum Beispiel das Internet.

Ich höre Grillen zirpen und hörte vor dem Sonnenuntergang Vögel tschielpen, sonst ruhig. Keine Leute, ausser den Angestellten, auch keine Katzen. Wird vielleicht doch etwas gar einsam sein, es ist nicht Saison im Moment. - Dafür gerade Kaffeekirschenernte, ich muss morgen einen Spaziergang machen.



Das mit dem Rundlaufen, man spürt es, läuft etwas eierig, ich glaube in höherem Alter geht einem etwas die Gelassenheit verloren. Manchmal habe ich das Gefühl, mental bereits ins Kindsalter zurückzukehren, die Gefühle sind intensiv und stark, lachen und sich aufregen und traurig sein liegen nahe beieinander. - Kürzlich hörte ich einen Vertreter von Spitalbedarf laut im Restaurant telefonieren, man musste zuhören, keine Wahl, doch einen Satz, den er gesagt hat, der ist mir geblieben: Ich bin nun in einem Alter, wo man nicht mehr so viel Geduld hat und sich nicht mehr darum schert, was die Leute von einem denken. Genau.


Meine 8 Angestellten in der Klinik haben mir heute telefonisch "Happy Birthday" gesungen, das fand ich schon süss. Aber sonst finde ich es nicht einfach, hier der Boss zu sein - vielleicht ist das in der Schweiz auch nicht viel anders, dort habe ich das immer vermieden.

Beim Arbeiten mit Leuten - ich habe ja auch noch all die Bauleute - begreift man vieles, was als Gast oder Tourist, nicht unbedingt sichtbar wird. Zum Beispiel ist mir klar geworden, dass es den meisten Leuten hier nicht nur an guter Bildung mangelt, sondern dass auch ihr Gehirn langsamer funktioniert. Das läuft nun nicht auf einen rassistischen Diskurs hinaus. Mir ist ganz plötzlich klar geworden, dass das Gehirn, wie alle Teile des Menschen, wie Muskeln, das Herz und die Lunge, trainiert werden muss. - Eigentlich klar. Und wenn das Denken in der Schule nicht gefördert wird, dann wird das eben nie richtig 

trainiert und gemacht und bleibt folglich langsam und unbeholfen.


Und ja, es muss etwas ändern. Ich schaffe es nicht mehr, hier Direktor der Klinik zu sein und gleichzeitig als Direktor der Nature Care Foundation die Bauvorhaben durchzuführen, die ein Einkommen sichern sollen und alle weiteren Massnahmen, die dafür sorgen sollen, dass die Stiftung irgend einmal - wenn nicht selbsttragend - so doch besser selber finanziert sein wird. - Item, Manager wollte ich nie werden. Warum habe ich mich auch nur darauf eingelassen.

Auf die Weissen hier, die Expats, ist leider auch wenig Verlass. Insbesondere seit Corona sind sehr viele gebrochene, verkrachte, auf alle Fälle Leute mit vielen psychologischen Problemen auf die Insel gekommen. Die haben zwar oft gute Bildung, doch ist auf sie kein Verlass. Plötzlich tauchen sie unter oder verschwinden, und dann ist all die Mühe, sie eingearbeitet zu haben für die Katz und nicht für die Katzen. Ja, leider.


Ich bin nun 3 Tage auf der Kaffeefarm und hoffe mir darüber klar zu werden, wie es weiter gehen soll. Eigentlich möchte ich meine verbleibenden Jährchen doch auch noch etwas intensiver geniessen können und nicht nur so ab und zu.

So, es wird frisch hier draussen, ich werde unter die Bettdecke kriechen, solch kalte Nächte sind wir uns in Sansibar nicht gewohnt.