Samstag, 13. April 2019

6.April 2019


Gestern war ich mit Abassi, dem Sohn eines verstorbenen Bruders von Salum, der nun bei ihm lebt, am Open Day der Rudolf Steiner Schule in Bububu. In der Hoffnung, dass der 10-jährige Abassi, der Mühe mit dem Wechsel in die Stadt hat und in der Schule schlecht ist, vielleicht dort besser aufgehoben wäre. Zusammen malen wir ein anthroposophisches Wasserfarbenbild. Der Rest der Veranstaltung ist chaotisch, es werden von den Künstlern gesponserte Bilder versteigert, manche Bilder werden von den Künstlern selber zurück gekauft, eine Art Sponsoring auf Umwegen. Ich kaufe einen grossen Fotodruck auf Leinwand für 30.- Dollar. Mehr Verpflichtung als Bedürfnis.


Im anthroposophisch bunten Klassenzimmer malen wir Wasserfarbenbilder. Genauso, wie ich das  in der 1.Klasse gelernt habe.
Das Schulgebäude ist für hiesige Verhältnisse gut, in Bäume eingebettet, es wird von der Kidichi Spice Farm gratis zur Verfügung gestellt. Doch natürlich fehlt es auch hier am Unterhalt. Es werden Bananen gepflanzt und Küken aufgezogen, alles gut, finde ich, doch für Abassi weniger wichtig, der kommt ja vom Land. Ein ideales Gelände für von der Natur entwurzelte Stadtkinder. Doch gerade diese bezahlenden Stadtkinder will Judy - die australische Gründerin, Besitzerin von mehreren Restaurants und mit einem Einheimischen verheiratet - nicht mehr, nur noch Waisenkinder und Spenden. Blanche ist nun für das Fundraising angestellt, was auch bereits 1000.- Dollar pro Monat kostet. Eine ganze Gruppe von Leuten findet so ihr Auskommen mit der Beschaffung von Geld. Warum kein Gemisch von bezahlenden Kindern und bedürftigen Waisen möglich sein soll, verstehe ich nicht. Das wäre bereits für die soziale Durchmischen der Gesellschaft besser.

Die Steiner Schule liegt auf einem schönen Gelände.
Zurück zum Missionarischen. Judy, vor 10 Jahren eine attraktive und geschäftstüchtige Frau, läuft nun mit einem Kopftuch herum. Sie wirkt damit wie eine gestrenge Missionarin, fast erkenne ich sie nicht wieder. Wahrscheinlich auch dies eine Reaktion auf all dies, was man nicht verändern kann und was schmerzt.

Abassi in der Steiner Schule. Im Hintergrund Judy mit Schülerinnen.

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