Auch hier kein gratis Netzwerk mehr. Das letzte Mal hatte ich im Flughafen noch die Wahl zwischen fünf ungeschützten Netzwerken und nun verlangen hier alle ein Passwort. Schade. Dann eben keine mails.
Gestern Abend um neun Uhr Ortszeit Landung in Daresalaam. Ich friere etwas, auf der Strecke von Nairobi nach Dar ist es kühl geworden in der Kabine. Wahrscheinlich werden die Flugzeuge eben auch bei einer Aussentemperatur von minus 50 Grad von der Sonne aufgeheizt und nun ist es Nacht. Die schwüle Hitze, die mir entgegenschlägt, als ich aus dem Flugzeug steige, kommt deshalb völlig unerwartet. Obwohl ich das eigentlich langsam erwarten müsste. Doch irgendwie kann man sich das gar nicht vorstellen, nach drei Monaten Kälte in der Schweiz. Nach drei Monaten mit Wohnungstemperaturen um die 20 Grad. Nun sind es 29 Grad und erst noch völlig feuchte. Ich schwitze sofort.
Das stört meine zwei Tischgenossinnen heute Morgen beim Frühstück im Swiss Garden Hotel, das gerne von Entwicklungshelfern besucht wird. Da gewöhne man sich nie daran. Ich finde, das sei umgekehrt, nach einer Eingewöhnungszeit von ein paar Tagen achte man nicht mehr darauf. Nicht Entwicklungshelferin sei sie, meint die eine, eine Deutsche. Ihr Sohn leiste auf Sansibar Zivildienst, statt in Deutschland in die Armee zu gehen. Seit einem Jahr arbeite er dort an einem ökologischen Projekt mit erneuerbarer Energie und so. Aus hundert Bewerbern sei er ausgewählt worden. Auf Nachfrage, was konkret er denn mache, wird die Sache diffus. Die Frau kennt den Lukmaan, den kennen die Leute der NGO’s offensichtlich. Und sagt dann später noch, dass sie in Tanga arbeite. Nein, nicht in der Entwicklungshilfe. Ihr Mann und sie hätten einen Betrieb, der für andere Entwicklungsarbeit ausführe. Im Moment hätten sie ein Spital in Tanga erneuert, mit Geld des deutschen Staates. Ich werde hellhörig. Nein, die Sybille, die deutsche Gründerin von Chumbe Island, dem privaten Marinen Schutzpark in Sansibar, die auch dort wohnt, die halte sie nicht lange aus. Solch negativen Leuten weiche sie aus. Ich wende ein, dass in Sansibar, vielleicht in ganz Tansania, der grösste Teil der Sanierungsmassnahmen an der Infrastruktur, an Spitälern, Schulen und Strassen, von irgend einem europäischen, amerikanischen oder arabischen Staat bezahlt würden. Oder von China oder Russland oder Kuba. Und selbst für die Unterhaltsarbeiten habe der Staat hier kein Geld, denn das Geld, das durch Steuern eingenommen werde oder von Hilfsprojekten abgezweigt, dass brauche die Regierung eben um neue Autos zu kaufen, Villen aufzustellen,.......und verabschiede mich ziemlich brüsk.
Gestern im Swissflug habe ich lange mit der Chefstewardess gesprochen, denn auch die hatte ausnahmsweise bei der schwach belegten Maschine viel Zeit. Nein, nicht alle Flüge seien derartig schwach besetzt. Die Krise spüre man schon, aber hier nach Tansania flögen eben immer sehr viele Entwicklungshelfer. Und nach Nairobi Leute der UNO.
Samstag, 28. März 2009
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