Donnerstag, 21. September 2017

2017.09.16, Sansibar

Angenehm kühl ist es um zwei Uhr nachts als ich in Sansibar ankomme, meine zwei Riesensäcke sind sofort da, keine Zollkontrolle, heute habe ich Glück, Salum wartet bereits draussen. Als erster Sinn wird der Geruchssinn wach. Nach der erstaunlich angenehmen frischen Luft beim Verlassen des Flugzeuges in Nairobi, hier ein leichter Modergeruch, aber auch nicht genau, etwas Süsses dabei, Blüten der Nacht. Als zweiter Sinn wird das Fühlen aktiv, der Staub wenn man etwas berührt, selbst wenn die Putzfrau vor zwei Tagen gereinigt hat. Die Feuchtigkeit der Stoffe, die ich aus meinem Schrank heraus hole. Das Hören kommt erst am Morgen, um zwei Uhr nachts ist die Stadt ruhig. Den ersten Muezzin um fünf Uhr morgens verpasse ich, da muss ich in verdientem Tiefschlaf gelegen haben, erst das Kindergeschrei am Morgen nehme ich wahr. Die auffälligsten Geräusche heute Samstag: Nach dem Wiederholungssingsang der Koranschüler am Morgen, am Nachmittag dann die spielenden Kinder, die haben heute frei, und zwischendurch die lästige Schleifmaschine unseres Nachbarn, eines Schreiners, doch zum Glück heute nie für lang. Doch ich will mich nicht beklagen, nicht zur Gentrifizierung beitragen, die Handwerker im Quartier, die waren vor uns da und die vielen Kinder ebenfalls. Erstaunlich finde ich, dass Salum sich über den Lärm der Madrasa beklagt. Dabei ist die normale Schule daneben nicht besser. Eine Lehrerin, die etwas in die Klasse hinaus schreit und ein Chor von Kindern, der antwortet. - Salum beunruhigt mich etwas, er erscheint in einem Kanzu. Beim Gespräch merke ich, dass er vieles vergessen hat und am Morgen, bei Tageslicht finde ich, dass er schlecht aussieht, auch gealtert. Hoffentlich ist er nur müde nach der Nacht mit wenig Schlaf.


Stimmt natürlich nicht, dieses Foto, Laila, unser Kater ist schon längstens tot. Ich brauche ihn als Platzhalter, im Moment wollen die Fotos noch nicht so recht vom i-phone in den Blogger rutschen, das braucht Zeit. Und hat mir bereits für 15'000 Shillingi Internet gekostet....

Fünf Uhr abends, ich bin hier um zwei Uhr in der Früh angekommen und habe noch keinen Schritt aus dem Haus gemacht, Herumnuschen bis alles wieder seinen Platz gefunden hat, ich muss jetzt raus. Immerhin. Arbeit mit den Händen, physisch ermüdend, vor allem heute wo ich kaum geschlafen habe - aber Abwechslung und Entspannung für den Kopf.

Spaziergang zum Mkunazini Lukmaan. Wenig hat sich verändert, finde ich, hier etwas renoviert, dafür dort bereits wieder verlottert, irgendwie schafft es diese Stadt, immer ungefähr gleich erbärmlich auszusehen. Auch zum Glück. Das übertrieben heraus geputzte Gesicht, das häufig nach einer Weile neue Tourismusdestinationen befällt, definitiv, das ist wohl nichts für die  Stown Town, vielleicht generell nichts für Afrika. Hier am Entstehen, dort am Vergehen,…… einem Naturgesetz gleicht dieser Kreislauf, wird es dem Lukmaan auch so ergehen?

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