Dienstag, 19. September 2017

15.September 2017, unterwegs


Der Sturm gestern Morgen hat meine gewohnte Nervosität kurz vor der Abreise verstärkt, der Himmel färbt sich hinter der schwarzen Silhouette des Juras sanft rosa, früh heute Morgen habe ich den Zug Richtung Flughafen bestiegen und beschliesse nun, dem Naturschauspiel zuzuschauen. Immer dieses Pad, früher habe ich auf Reisen noch etwas erlebt. Es wird beiseite gelegt. Nach Solothurn plötzlich Nebel, nur noch schemenhaft Leitungsmasten, manchmal ein Baum. Herbst und damit Zeit aufzubrechen. Bei Oensingen lichtet sich der Nebel zwar, doch der Zauber ist weg. Grau auch der Himmel dahinter, nordwärts in der Klus sitzt noch ein Nebelfetzen wie ein Wattebausch. Palmen gleich erscheinen mir auf einer entfernten Anhöhe die vier stehen gebliebenen Bäume, im Waldesinneren müssen sie gestanden haben, astlos fast bis zum Wipfel, Sansibar drängt sich vor.
Eine schlaflose Nacht. Nicht wegen der bevorstehenden Reise. Mein Atelierbau in Gsteigwiler lässt sich nicht aus den Gehirnwindungen verscheuchen, bis am Morgen ist fast alles klar, die Lösung, ich muss das nur noch aufzeichnen. Das Industriequartier von Olten, noch halb verhüllt, die Glasfronten der Büropaläste sind beschlagen, das Zugrestaurant wird von einer Schar Geschäftsleuten geflutet, sofort am Bildschirm, communication not wanted. Gestern Abend noch die Stimme von Salum, laut und wie von gleich nebenan scheint es, WhatsApp, er fragt, ob er mich diese oder die nächste Nacht vom Flughafen abholen solle. Erst morgen, beruhige ich ihn. Gelb der Himmel über Zürich, dramatisch beleuchtete Rauchsäulen, zwischendurch blendet die Sonne ins Zugabteil, Dunst wabbert über dem Fluss. Es wird einen strahlenden Herbsttag geben.



Mit meinen 4 Kilos Übergewicht im Handgepäck komme ich problemlos durch die Flughafenkontrollen, da war die SBB beim Einchecken des Gepäcks pingeliger,  600g musste ich von meinen 46kg Erlaubten entfernen. Warten auf die Kontrollen, warten auf die Toiletten, selbst für den Kaffee stehe ich an. Warten schliesslich beim Einsteigen ins Flugzeug. Spiessrutenlauf durch die 1. Klasse, den Passagieren wird hier bereits Champagner serviert, warum machen die das, man könnte doch hinten einsteigen oder früher? Die Hälfte dieser Sitze sind von Afrikanern belegt, während in der Economy praktisch nur weisse Touristen sitzen. Eine leise Wut steigt in mir hoch. Immer noch reise ich ich in der Economy. Das arme Afrika, die vielen Entwicklungsmilliarden, und die wenigen stinkreichen Afrikaner, die sich nun wirklich nichts vergönnen. 

Gestern habe ich  noch 500.- auf das Konto von Cyril eingezahlt, meinem Baumdoktor, Restposten ans Klettermaterial, mein Gott, 500.- Dollar, eine einzelne Ausrüstung koste 1500.-, wie schnell werden diese Kletterausrüstungen verschwunden sein? 50m Kletterseil, auch für den Fischfang sehr nützlich, sieben Monatseinkommen eine ganze Ausrüstung, natürlich eine Versuchung - das muss man verstehen - wie lange wird dieses Material seinem vorgesehenen Zweck dienen?  -   Und ja, ich bin sehr gestresst,  mit einem Baumdoktor nach Afrika zu reisen, der noch keine 3.-Welt-Erfahrung hat. Über der Küste von Ex-Jugoslawien nun, die Wolken haben sich gelichtet, der Blick lohnt, ich sollte optimistischer sein und mich entspannen. Diese Moral auf der wir so beharren. Leicht ist sie von unserem Blickwinkel aus. Doch wenn man kaum etwas verdient, die Lebenskosten in der Stadt aber trotzdem hoch sind..,,,,
Ein Flugzeug muss das sein links von uns, für meine Augen ein Schmutzfleck unter dem Flügel, parallel fliegend, wir sind über Dubrovnik. Die Farben haben geändert, Braunockertöne nun, das Flugzeug ruckelig nervös. Werden wir in Sansibar irgend etwas Sinnvolles machen können? Keine Zweifel nun, vorwärts, das Mittagessen wird bald serviert, die Küsten des Kosovo müssen schön und noch recht wenig verbaut sein. Pouletragout mit Rösti und Bohnen, Salat, Rüeblitorte, alles nicht schlecht, vielleicht auch, weil die erste Mahlzeit seit meinem Erwachen vor sechs Stunden. Mit Rotwein abgelöscht. Unter mir führen Strassen auf die scharfen Bergkanten im Peloponnes. Bei genauem Hinschauen sehe ich entlang der Grate Reihen von Windmühlen. Und einmal fliegt ein anderes Flugzeug der Swiss ganz knapp, finde ich, entgegenkommend, fast unter uns vorbei.
Meine Sitznachbarin geht nach Mombasa, in einen Vorort, sagt sie. Zweimal pro Jahr für drei Wochen, nein einmal pro Jahr zwei bis drei Monate, das könne sie nie, viel zu teuer. Sie arbeitet bei der CS Kreditkarten Hotline, häufig auch nachts, meint sie.


Der erste Landeversuch in Nairobi wird abgebrochen, zu nahe am vorderen Flugzeug verkündet der Pilot, durchstarten, ein zweiter Versuch, er klappt, wir landen mit etwas Verspätung. Die mich nicht stört, denn ich muss sowieso mehr als fünf Stunden auf meinen Flug nach Sansibar warten. Verwirrung im Flughafen, mein Gepäck, das müsse ich holen und für den nächsten Flug wieder aufgeben, meint meine Sitznachbarin, eine Keniagewohnte, doch zum Glück ich nicht, Transit, meine zwei mal 23kg plus 12kg Handgepäck, das hätte ich ich nie geschafft. Entspannen. Sich nicht aufregen, dass der Flughafen von Nairobi auch mehr als drei Jahre nach dem Brand immer noch ein chaotisches Provisorium ist, wo sind wohl die Gelder hingeflossen? Auch nicht darüber dass ich insgesamt dreimal eine Sicherheitskontrolle mit Röntgenmaschinen durchquere, die Aufsicht lümmelt träge in den Sitzen herum, dreimal schlecht kontrolliert, was soll daran besser sein? Doch der Mann im Parfumladen ist nett, öffnet verschiedene Flaschen, schliesslich kaufe ich für Salum Hugo Boss, ein Vermögen, und entscheide mich darauf, in einem Restaurant gut essen zu gehen. Nebenan sitzen Chinesen und essen Chinesisch. Zum Glück ist auch hier der Kellner äusserst nett, das versöhnt, vielleicht auch das Bier. Tuskers aus Kenia, nicht schlecht. Ich muss mir noch etwas zuliebe tun vor der muslimischen Zeit.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

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