Montag, 23. März 2015

Sansibar, 16.März 2015




Meine beiden Lieblingshandwerker waren bereits da. Erst der Elektriker. Wir haben das wenige besprochen, das wir im Moment machen können bevor die noch benötigten Wände stehen. Dann der Plättlileger, der immer sehr rasch begreift, was ich will. Mit seiner Arbeit anfangen kann er trotzdem nicht, denn ich habe die passenden Plättli noch nicht gefunden.
Statt der Bodenleger, mit dem ich dringend sprechen möchte, kommt nun ein anderer Fundi, ein Handwerker - einer der Typen, der alles macht, aber sehr schwer von Begriff ist, da muss man daneben stehen - installiert mir Wäscheseile und ist eben daran, die Sonnenstore, die an der Stelle, an der sie angebracht worden war, keine Funktion hatte - dafür konnte man die Fensterläden nicht mehr öffnen - an einer Stelle anzubringen, wo sie etwas nützt. Nicht das wichtigste im Moment, Planänderung, ich muss jetzt schauen gehen.....

Eine Frau soll mein zukünftiges Palastzimmer von dem Schmutz der Handwerker befreien. Ich will die blaue Farbe zweier Holzwände behalten, etwas abgeschossen, klar, doch mir gefällt das fast besser als all die dunklen Holzwände und Rahmen, die wir nun haben, da rohes Holz im Moment hier „in“ ist. Ich bin überzeugt, dass die Holzarbeiten irgend einmal farbig waren. Sogar mehrere Farbschichten übereinander haben wir bereits gefunden. Die Frau nun, soll die Putzresten von den Wänden waschen ohne allzu stark zu kratzen, so dass die Farbe möglichst wenig abblättert. Ich habe das vorher ausprobiert. Mit einer harten Bürste und warmem Wasser geht das recht gut. Ich bringe ihr heisses Wasser. Sie lässt es stehen. Warum, frage ich? Erst müsse sie mit dem kalten Wasser etwas abstauben meint sie. Sie wird das heisse Wasser erst dann verwenden, als es kalt ist. Wer hat hier schon heisses Wasser für solche Arbeiten? Sie glaubt mir nicht, dass das einfacher gehen könnte. Oder findet, heisses Wasser sei zu schade für solche Arbeiten. Ich gebe es auf. Soll sie es doch so machen, wie sie will.

Reden, reden, reden. Planen, die Zukunft, die nahe und die ganz ferne. Mit Salum, aber auch all den  Handwerkern wird immer viel geplant, viele Ideen besprochen. Und am Schluss läuft alles ganz anders. Unorganisiert, chaotisch. Doch sprechen darüber, das liebt man. Als ob man glaubte, dass die Sachen sich erfüllen, die Arbeiten sich erledigen, wenn man auch nur genug darüber spricht. – Obwohl ich zugeben muss, dass auch ich hier Mühe habe, systematisch vorzugehen, die Tendenz habe, von einer Sache zur anderen zu springen. Nicht aufhören kann, zu planen, mir auszudenken, wie das ganze einmal aussehen soll. Es ist eine intensive und anstrengende Zeit.

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