Montag, 23. März 2015

Sansibar, 15.März 2015







Jedes Mal, wenn ich in Sansibar ankomme, schelte ich Salum, dass die Wohnung nicht sauber sei und putze erst einmal wie verrückt. Um einen Tag später festzustellen, dass alles bereits wieder schmutzig ist. Und mich dann – wie alle hier, es geht nicht anders – damit abzufinden. Der viele Staub - die Fenster, falls es welche hat, müssen offen bleiben, ohne Luftzug ist es in den Häusern vollkommen unerträglich - setzt sich überall ab und in der gestern Abend frisch geputzten Küche, sie war noch nicht einmal in Betrieb, keine Lebensmittel dort, lagen  heute Morgen tote Flugameisen und weiteres insektisches Getier herum. Es ist aussichtslos.

Im Moment ist es so heiss, dass ich es nicht einmal schaffe, in meinem kleinen Zimmer, das mir als Wohn- Schlaf- und Arbeitszimmer dient, unter dem Ventilator auf dem Bett zu liegen. Bald ist es Abend, eine schlechte Zeit für das kleine Haus auf dem Dach, in dem ich im Moment wohne, dann scheint die Sonne direkt an die Westfront. So beschliesse ich, in den neuen Lukmaan gleich um die Ecke zu gehen. Im Restaurant müsste es nun Schatten haben im Garten und mit Glück auch etwas Wind.

Der neue Lukmaan. Eine Einheimische hat hier, in einer Gegend zwischen dem Markt und dem Hafen, recht viel Geld investiert und wollte ein Touristenrestaurant eröffnen. Das hat nicht geklappt. Für Touristen zu entlegen, da kommt man nicht zufällig vorbei, für Einheimische zu teuer. Deshalb hat sie beim Lukmaan um Rat gefragt. Ob sie die Hälfte des Geschäftes übernehmen wollten. Erst war ich misstrauisch. Aber doch, vielleicht ist das eine gute Ergänzung zum häufig überlaufenen Lukmaan nahe vom Sklavenmarkt. Die Einheimischen kommen langsam. Und die Touristen folgen ihnen. Spätestens wenn der Baum, den Salum pflanzen liess, etwas gewachsen ist und Schatten spendet, werden die Ausländer auf alle Fälle kommen. – Das viele Geld für das Mobiliar, arabischer Stil, das muss teuer aussehen, so machen es die Leute hier, wenn sie wer sein wollen, ist nicht nach meinem Geschmack. Und wird sich auch nur sehr langsam amortisieren, denn Salum hat die Preise vom Lukmaan eingeführt.
Dafür hat es nun wenigstens Gäste. Die Speisen sind Lukmaan Rezepte, das meiste Personal ebenfalls. Zusätzlich soll es nächstens am Abend noch Grillsachen geben und Chipsi, Frites, etwas, das die Einheimischen lieben. Frisch gepresster Zuckerrohrsaft ist ebenfalls geplant. Sicher keine schlechte Idee. Nach meiner Erkrankung letztes Jahr bin auch ich etwas vorsichtiger geworden und trinke den nicht mehr auf der Strasse.

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