Sonntag, 24. Mai 2009

27. April 2009


Wut, die sei nicht im Bauch, sondern in den Schultern und in den Armen, meint Ali. Angst, die sei im Bauch. Und Traurigkeit im Herzen. Und manchen Herzen, denen fehlten die Augen, manchen die Ohren und andere seien hart wie Stein.

Nach einer Nacht und einem ganzen Tag trommelnden Regens – die Intensität war nicht besonders stark, nur durchschnittlich, doch die Blechdächer verstärken den Lärm bis dass man davon wahnsinnig werden könnte, hört er gestern am späteren Nachmittag plötzlich auf. Ein kühler Abend, zum ersten Mal bin ich um ein kurzärmliges T-shirt froh, normalerweise liegen nur luftige Blusen drin, ein paar Tropfen noch in der Nacht, ein trüber windiger Morgen an Meer – und nun schon wieder gleissender Sonnenschein. Ich mache einen Spaziergang am Strand um die Mittagszeit. Der Wind ist immer noch angenehm frisch, die Luft sehr klar und die Sonne blendend hell. Der Strand – wie immer um diese Zeit – gänzlich verlassen, kein Einheimischer geht in der Mittagshitze dorthin. Doch die ganze Landspitze, die das „Serena Inn Hotel“ einnimmt, hat einen sicheren Strand. Einen gut bewachten, immer patrouillieren dort Wachmänner in Uniform. Weshalb er für mich der ideale Strand geworden ist, selbst noch in der Nacht. Hierher verirrt sich kein Dieb.
Übermorgen bereits fliege ich ab. Ich muss noch etwas Tourist spielen und meine Beine bräunen. Und die drei Rucksacktouristen, die ich ebenfalls antreffe, sich bräunend und lesend, die getrauen sich sogar ins Wasser. Obwohl es heute ausserordentlich nach Kloake stinkt, was häufig der Fall ist nach dem Regen. Und dies vor dem nobelsten Hotel des Ortes.

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